Nach Parteistreit in ÖVP
Fix: Nikolaus Ebert wird neuer Bezirkschef in Hietzing
Nach dem Rückzug von Silke Kobald wünschte sich die Wiener VP-Spitze Johanna Sperker als Nachfolgerin. Nun setzten sich aber die VP-Bezirksräte durch.
Nach dem für viele überraschenden Rückzug der langjährigen Hietzinger Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) im September entbrannte ein parteiinterner Streit um ihre Nachfolge. Bezirksparteichefin Johanna Sperker galt als Favoritin für den Posten. Ende September wurde sie vom Bezirksparteivorstand als Nachfolgerin gewählt – auch mit dem Segen von Landesparteichef Karl Mahrer. Doch die VP-Fraktion im Bezirk lehnte Sperker ab, schickte ihrerseits Bezirksrat Friedrich Nikolaus Ebert ins Rennen – "Heute" berichtete.
Nikolaus kommt in Hietzing heuer früher
Vergangenes Wochenende lud nun Landesgeschäftsführer Peter Sverak die Hietzinger Rebellen zu einem Mediationsverfahren, das bis Montagnachmittag dauerte. Im Endeffekt gingen die Bezirksräte als Sieger hervor und setzten sich gegen die Parteispitze und den Wiener Parteichef Karl Mahrer durch. Sperkers Kür zur neuen Bezirksvorsteherin in Hietzing ist abgeblasen – und der Nikolaus kommt heuer knapp ein Monat früher: Am Dienstag wird Friedrich Nikolaus Ebert zum Nachfolger der scheidenden Silke Kobald ernannt.
Hietzing ist einer von nur drei ÖVP-regierten Bezirken neben der Inneren Stadt und Döbling, ein gutes "funktionieren" der Bezirkspartei damit essenziell für ein gutes Abschneiden der ÖVP bei der nächsten Gemeinderatswahl 2025. In der Liechtenfelsgasse, dem Sitz der Landespartei, hofft man nun, dass mit der Wahl Eberts Ruhe und Frieden in die Bezirkspartei einkehrt, in der es "jahrzehntelange Verwerfungen" gebe, die durch Kobalds Rücktritt nun endgültig aufgebrochen waren.
Landespartei akzeptiert Entscheidung
"Die Subsidiarität der Bezirke ist zu respektieren. Die Mehrheit der Bezirksrätinnen und Bezirksräte der Hietzinger Volkspartei hat sich für Nikolaus Friedrich Ebert als Bezirksvorsteher entschieden. Dies bedeutet eine Abkehr von der ursprünglichen Nominierung von Johanna Sperker", so Landesgeschäftsführer Peter Sverak zu "Heute".
Nach einem Mediationsverfahren, das von verschiedenen Vertretern der Wiener Landespartei durchgeführt wurde, habe sich gezeigt, "dass die Entscheidung der Bezirksrätinnen und Bezirksräte aus ihrer Sicht begründet erfolgte". Angesichts der wichtigen und bevorstehenden Aufgaben und Herausforderungen in Hietzing sei es entscheidend, "dass das neu aufgestellte Team schnell handlungsfähig wird", so Sverak weiter.
"Wir fordern diese Handlungsfähigkeit als Wiener Volkspartei in allen Bezirken ein. Die neue Führung der Bezirksvertretung hat sich gegenüber der Wiener Volkspartei verpflichtet, in Zukunft konstruktive und verbindende Gespräche und Aktionen zu setzen. Wir hoffen sehr, dass diese Bemühungen ernsthaft und erfolgreich zum Wohle Hietzings verlaufen werden. Als Volkspartei sind wir nur stark und vereint, wenn wir gemeinsam geeint nach außen aufzutreten", gibt sich Sverak optimistisch.