Käsekrainer und Laufschuhe

Fit statt Fett! Das ist Wiens knackigster Würstler

Die Würstelbude tauscht Florian B. demnächst gegen die Berge. Der fitte Gastronom nimmt am Ultramarathon "mozart100" in Salzburg teil.

Nicole Oirer
Fit statt Fett! Das ist Wiens knackigster Würstler
Mit Käsekrainer in der Hand wird Florian in Salzburg zwar nicht laufen, für 107 Kilometer braucht er anderen Proviant.
Denise Auer

Um die Wurst geht es am 1. Juni für Florian B. Der 32-jährige Würstelstandler aus Wien-Penzing nimmt beim "mozart100" in Salzburg teil. Bei dem Ultramarathon muss er insgesamt 107 Kilometer absolvieren.

"Erstes Mal über 100 Kilometer"

Etwa ein halbes Jahr hat sich Florian auf den Lauf vorbereitet, er trainiert etwa 25 Stunden in der Woche. Im Gegensatz zu einem normalen Marathon läuft man beim "mozart100" eben nicht auf der Straße, sondern als "Trail", auf Wald- und Bergwegen, sammelt dabei auch einige Höhenmeter.

In der Distanz ist es der erste Lauf für Florian. "Alles zwischen 50 und 70 Kilometer bin ich gewöhnt, aber es ist das erste Mal nun über 100 Kilometer", erzählt der 32-Jährige im Gespräch mit "Heute". Den Ultramarathon in dieser Distanz läuft man ohne Pause durch, Florian hat sich als Ziel eine Zeit zwischen 13 und 16 Stunden gesetzt.

Würstelstand läuft sehr gut

Der Wiener war laut eigenen Angaben "nie ein Straßenläufer". "Mein Herz schlägt schon immer für die Berge", lacht er. Wandern war aber dann irgendwann nicht mehr genug. Der gelernte Koch und Kellner war damals noch als Patissier tätig, brauchte den Sport als Ausgleich zum Job.

Inzwischen hat Florian auch den Job gewechselt, betreibt den Würstelstand "Der 49er" in der Bujattigasse in Wien-Penzing. "Das war früher eigentlich mein Stammwürstelstand, ich kannte den Besitzer auch relativ gut", erzählt der 32-Jährige. Als ihm dieser eines Tages erzählte, dass er den Würstelstand gerne abgeben würde, musste Florian nicht lange überlegen. Für ihn die richtige Entscheidung: "Es läuft sehr gut, ich hab irrsinnig tolle Stammkunden!"

Verein geht gegen Klischees an

Gemeinsam mit anderen Würstelstandlern hat er auch einen Verein gegründet. "Wir wollen uns auch gegen die Klischees wehren, dass jeder Würstelstand-Besitzer einen Bierbauch hat und um 11 Uhr schon betrunken ist", schmunzelt Florian.

Laufen will Florian übrigens noch lange. Er hofft darauf, möglichst lange verletzungsfrei zu bleiben und mit Freude und dem richtigen Ehrgeiz noch weitere Läufe absolvieren zu können. Sein absoluter Traum wäre der UTMB Mont Blanc – "ich liebe es, an die Grenzen zu gehen", so der Wiener. Generell gehe es immer noch bergauf, jeder Lauf hat seinen Reiz.

Im Würstelstand und am Berg – Florian vereint zwei Leidenschaften.
Im Würstelstand und am Berg – Florian vereint zwei Leidenschaften.
Denise Auer/zVg/"Heute"-Montage

"Mindestens zwei Wochen Muskelkater"

Der ausgebildete Lauftrainer hat auch Tipps für all jene, die auch irgendwann mal einen Ultramarathon absolvieren wollen. "Die meisten Läufer beginnen zu schnell", weiß er. Besser wäre es, langsam zu beginnen. Dann ist man auch nicht so schnell frustriert. Auch das richtige Schuhwerk macht einen Unterschied.

Wer Florian auch gerne am "49er Würstelstand" in der Bujattigasse 4 in Wien-Penzing besuchen möchte, muss sich noch etwas gedulden. Der 32-Jährige ist gerade unterwegs nach Salzburg, nach dem Lauf macht er erstmal kurz Pause – "da hab ich mindestens zwei Wochen Muskelkater", lacht er. Käsekrainer und Co. gibts dann wieder ab 12. Juni.

Auf den Punkt gebracht

  • Florian B., ein 32-jähriger Würstelstandbetreiber aus Wien-Penzing, nimmt am mozart100 Ultramarathon in Salzburg teil, nachdem er sich ein halbes Jahr lang darauf vorbereitet hat
  • Er ist ein begeisterter Trailrunner und hat sich als Ziel eine Zeit zwischen 13 und 16 Stunden gesetzt
  • Florian betreibt einen Würstelstand und hat auch einen Verein gegründet, um mit Klischees aufzuräumen
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Akt.
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