Wien
"Finanzieren Pension" – Eltern gehen auf Waldhäusl los
Nach dem rassistischen Vorfall bei der Schule jener Klasse, die Gottfried Waldhäusl in einer Talk-Show attackierte, beziehen nun die Eltern Stellung.
Die Aussagen von Gottfried Waldhäusl sorgen nach wie vor für breite Entrüstung. In der Nacht auf Freitag kam es schließlich zu einem schockierenden Vorfall. Rechtsextreme ließen den Aussagen des Landesrats Taten folgen und griffen die Schule der Klasse in Wien-Favoriten an.
Nach Waldhäusl-Eklat – Angriff auf Wiener Schule >>
"Solche Angriffe dulden wir in Wien nicht und müssen Konsequenzen haben! Dieser Vorfall zeigt deutlich, welche Folgen die hetzerische und menschenverachtende Politik der FPÖ hat. Landesrat Waldhäusls rassistische Aussagen gegenüber Wiener Schüler*innen waren Anlass für diesen rechtsextremen Angriff auf ihre Schule. Das ist eine Politik zum Schämen. Das ist eine Politik, die Menschen diffamiert und gefährdet – in diesem Fall junge Menschen", reagierte Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS), der hier von "menschenverachtende Rassisten" spricht.
"Untragbar"
Und nun meldet sich auch der Elternverein des GRG 10 Laaerberg zu Wort. "Jungen Menschen, welche die Oberstufe eines Gymnasiums besuchen, und somit in naher Zukunft die Leistungsträger:innen unseres Landes sein werden; die sich für das gesellschaftliche Leben in ihrer Heimat Österreich so interessieren, dass sie in ihrer Freizeit einen Polittalk besuchen; die für ein solidarisches Miteinander stehen; diesen jungen Menschen das Gefühl zu geben, dass sie nicht Teil dieses Landes sind, ist in jeder Hinsicht untragbar", heißt es in einer Stellungnahme gegenüber "Heute".
Von Zuwanderern und deren Nachkommen werde immer wieder verlangt, dass sie sich integrieren müssen, die Sprache lernen müssen, dass sie eine Ausbildung machen müssen. "Jetzt hat man hier eine Gruppe von jungen Menschen, die all diese Kriterien über erfüllen und trotzdem wird ihnen gesagt, dass es besser wäre, wenn sie nicht da wären."
Pension mitfanzieren
Der Herr Landesrat hätte sich "sein Erwerbsleben lang üppigst auch von den Steuern der Eltern dieser Kinder bezahlen lassen. Er wird sich im Alter darauf verlassen, dass jene Kinder, die er eben erst brüskiert hat, ihm auch noch seine Pension mitfinanzieren."
"Wir als Elternvertreter:innen sind stolz auf unsere Kinder, egal in welchem Land der Geburtsort ihrer Eltern oder Großeltern liegt. Wir sind stolz auf unsere Kinder, die anscheinend mehr für den gesellschaftlichen Frieden empfinden als einige Spitzenpolitiker:innen. Wir sind stolz auf unsere Kinder, weil sie sich für eine Welt einsetzen, in der Menschen nach ihrem Handeln beurteilt werden und nicht nach ihrer Herkunft. Wir verwehren uns dagegen, dass Menschen unseren Kindern ihre Österreichische Heimat absprechen und sie versuchen zu Bürger:inen zweiter Klasse zu machen."