Österreich
Fieser Betrüger gab sich am Telefon als Chef aus
In Aistersheim wurde eine Tankstellen-Mitarbeiterin Opfer eines Bitcoin-Betrugs. Danach zog ihr der Chef den Schaden auch noch vom Lohn ab.
Der Betrug begann mit einem eigentlich harmlosen Anruf ihres Chefs. Dies dachte zumindest Melanie R. (25), Mitarbeiterin einer Autobahntankstelle in Aistersheim (Bez. Grieskirchen).
Denn obwohl auf dem Handy die Nummer des Arbeitgebers aufschien, verbarg sich ein unbekannter Betrüger dahinter (laut Polizei eine immer beliebtere Masche).
Dieser forderte die Frau in leiser Stimme auf, ihm aufgrund einer "Umstellung" des Kassensystems die letzten Bitcoinbons, insgesamt sieben mal 100 Euro, durchzugeben.
Als das Kassasystem noch vor dem Vorhaben warnte, meinte der Anrufer laut der Mitarbeiterin noch, es sei so gewollt. Sie solle fortfahren.
Als sie wenige Minuten danach wieder zum Handy griff, war niemand mehr zu hören.
Die böse Überraschung folgte rund eine Woche danach. In den frühen Morgenstunden standen plötzlich Beamte der Autobahnpolizei vor der Türe.
"Sie klärten uns über den Betrug auf, meinten, dass sich zuletzt in der Umgebung ähnliche Fälle ereignet hätten", so Christoph H., Freund des Opfers.
Doch als wäre das alles nicht schon genug, erreichte die 25-Jährige am Monatsende die nächste Hiobsbotschaft. Wie ihr Freund berichtet, wurde der Mitarbeiterin der Schaden in Höhe von 700 Euro vom Lohn abgezogen. Der Arbeitgeber soll im Dienstvertrag in einer eigenen Klausel explizit dieses Recht eingefordert haben.
25-Jährige befindet sich derzeit im Krankenstand
Die immer noch geschockte 25-Jährige befindet sich derzeit im Krankenstand, hat bei der Tankstelle auch schon gekündigt. "Diesen Monat blieben ihr gerade einmal 500 Euro. Sie ist immer noch völlig fertig. Angesprochen auf den Betrug, beginnt sie zu zittern und zu weinen", berichtet ihr Freund.
Der Chef der Tankstelle war am Mittwoch vorerst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Indes fiel auch in Gmunden eine Tankstellen-Mitarbeiterin auf Betrüger rein. In diesem Fall handelte es sich aber um I-Tunes Wertkartennummern.
Auch hier bekam die Angestellte einen Anruf von einem Unbekannten. Aufgrund des bevorstehenden Jahreswechsels sollten die alten Wertkarten ausgetauscht werden. Schaden: mehrere Hundert Euro.
(mip)