Streit geht weiter
FIA-Boss schießt gegen F1-Stars: "Wollen nicht zahlen"
Die nächste Runde im Streit zwischen den Formel-1-Fahrern und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem. Der Weltverbands-Boss schlug nun zurück.
Spätestens seit dem von Bin Sulayem ausgesprochenen Fluch-Verbot für die Formel-1-Fahrer am Boxenfunk herrscht dicke Luft zwischen dem Boss des Motorsport-Weltverbandes und den Formel-1-Piloten. Für einen Fluch-Ausdruck in offiziellen FIA-Pressekonferenzen wurden Vierfach-Weltmeister Max Verstappen und Charles Leclerc zuletzt bestraft.
Dies ist aber nicht die einzige Baustelle. Denn die Piloten übten zuletzt immer lautere Kritik an den teils strengen Entscheidungen der Rennkommissare. Einige äußerten deshalb die Idee, permanente Rennkommissare einzusetzen – also ein Gremium von Stewards, das mit dem Formel-1-Zirkus um die Welt reist, Rennen für Rennen über Strafen entscheidet. Dies würde dann mehr Konstanz bringen, wie auch Mercedes-Star George Russell, der auch Vorsitzender der Fahrer-Gewerkschaft GPDA ist, meinte.
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"Dann wollen sie nicht dafür zahlen"
Bin Sulayem gab sich für die Idee, permanente Stewards einzusetzen, offen, stichelte dann aber gegen die Formel-1-Stars. "Das sind schöne Worte. Aber wenn sie sagen professionell, und sie wollen professionell, dann wollen sie nicht dafür zahlen. Das ist augenscheinlich", meinte der 63-Jährige gegenüber "Autosport".
Gleichzeitig fügte der FIA-Präsident einen weiteren Punkt an: "Ich sage es immer wieder: Stewards wachsen nicht auf den Bäumen. Es braucht Zeit, um sie zu lehren, es braucht Zeit, um sie zu trainieren. Ich sehe den Punkt, dass es wie in der Premier League ist, wo sie bezahlt werden", spielte Bin Sulayem auf die Profi-Schiedsrichter der höchsten englischen Fußball-Spielklasse an, "aber wir haben nicht das Geld dafür. Wir müssen vorsichtig sein, welchen Weg wir gehen. Solange sie engagiert, fair und gut trainiert sind, werden wir Kommissare haben, die kommen und gehen."
"Machen mit dem Geld, was wir wollen"
Doch damit nicht genug. Bin Sulayem kritisierte auch die Forderung der Formel-1-Fahrer, offenzulegen, für welche Bereiche die Strafzahlungen der Piloten verwendet werden. "Sie sagen dann: ,Wo geht das Geld hin? Warum machen wir nicht das?´ Aber ich sage nicht: ,Oh, sorry, was ist mit euch?´ Die Fahrer bekommen über 100 Millionen Dollar. Frage ich, wofür sie es ausgeben? Nein, das ist ihre Sache", meinte der Ex-Rallye-Fahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
"Wir machen mit dem Geld, was wir wollen, das ist unsere Sache. Und so ist es auch mit ihnen und ihrem Geld. Das ist ihre Sache", fügte Bin Sulayem an.
Auf den Punkt gebracht
- Der Streit zwischen den Formel-1-Fahrern und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem eskaliert weiter.
- Bin Sulayem kritisiert die Fahrer dafür, dass sie zwar professionelle Stewards fordern, aber nicht bereit sind, dafür zu zahlen, und verteidigt die Verwendung der Strafzahlungen, indem er betont, dass die FIA selbst entscheidet, wofür das Geld verwendet wird.