Wien

Reparieren statt weghauen bei Festival für Selbermacher

Das re:pair Festival startet am 13. Oktober. Ziel des Events ist es, die traditionsreiche Kultur der Reparatur aufzuwerten und wiederzubeleben.

Wien Heute
Hier wird repariert und geplaudert, statt neugekauft und Müll produziert
Hier wird repariert und geplaudert, statt neugekauft und Müll produziert
Stefanie Freynschlag

Weniger kaufen, mehr reparieren: Am 13. Oktober geht es los. Das Festival dauert bis 5. November: Ein Festival – drei Stationen – 130 Veranstaltungen. Eröffnet wird am 13. Oktober im Kulturhaus Brotfabrik mit einem Konzert des Vokalensemble mdw unter der Leitung von Marko Kölbl und der Eröffnung der Ausstellung "Confessions of a T-Shirt“. "Confessions of a T-Shirt“ erzählt die Lebensgeschichte eines T-Shirts, die einer Weltreise gleicht. Von seiner "Geburt“ in China über seine Karriere auf Instagram und TikTok bis hin zu seinem Ende an der Küste Ghanas.

"Neben den offenen Visible Mending Werkstätten für Besucher aller Alters- und Zielgruppen sind die re:pair Ambulanzen von Mitgliedern des Reparaturnetzwerkes ein Herzstück des Festivals. Hier wird live vor Ort alles kostenlos repariert und geflickt: Elektrokleingeräte, Gitarren, Streichinstrumente, Sessel, Polstermöbel, Lampen, Fahrräder, Textilien, Laptops, Tablets, PCs oder Handys." Die Drei Standorte werden zu diesen Zeiten bespielt: Kulturhaus Brotfabrik von 13. bis 20. Oktober. Volkskundemuseum Wien: 21. bis 28. Oktober und in den SOHO Studios von 29. Oktober bis 5. November.

Die traditionsreiche Kultur der Reparatur aufwerten

Das Festival spannt über 24 Tage einen Programmbogen mit 130 Veranstaltungen und drei Ausstellungen – größtenteils bei freiem Eintritt. Nach dem Erfolg des letztjährigen re:pair Festivals hat Veranstalterin Tina Zickler für die zweite Ausgabe wieder viele interessante Programmpunkte zusammengestellt. Mit einer Mission: "Ziel des re:pair FESTIVALS ist es, die traditionsreiche Kultur der Reparatur aufzuwerten und wiederzubeleben."

"In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt des Programms auf Kleidung, denn die Textilindustrie ist nach der Ölwirtschaft die zweitdreckigste Branche weltweit. Fast fashion ist für einen hohen Ressourcenverbrauch, massiven CO2-Ausstoß, ausbeuterische Arbeitsbedingungen und extreme Umweltverschmutzungen verantwortlich – vor allem in Asien, aber auch in Afrika. Fakt ist: Je weniger und qualitativ hochwertigere Kleidung wir konsumieren, desto besser ist es für unsere Umwelt. Denn FAST FASHION heizt die Klimakrise an!", so die Veranstalterin.

Ausgewählte Programmtipps aus 130 Events

Am 21. Oktober ist International Repair Day! Im Rahmen des re:pair Festivals wird im Volkskundemuseum die Ausstellung "Nähkästchen 3.0.“ eröffnet, "zudem gibt es eine Lecture zum Thema Müll und Müllvermeidung und eine Visible Mending (deutsch: "sichtbares Ausbessern") Werkstatt für die ganze Familie." "Nähkästchen 3.0“  ist eine partizipative Ausstellung, die von Wienern eingereichte Nähkästchen präsentiert und die Rehabilitation dieses praktischen Behältnisses von Werkzeugen und Materialien zum Ziel hat.

Eröffnung 29. Oktober: "Upcycling Fashion – Vermehrt Schönes!“ sammelt Kleidungsstücke und Second-Hand-Mode, die von Wienern kreativ umgestaltet, also. geändert, geflickt oder upgecycelt, wurden.

Der erste Tag in den SOHO Studios am 29. Oktober vereint mehrere Veranstaltungsformate des re:pair Festivals: Evelyne Roth (Hochschule für Gestaltung und Kunst, Basel) hält eine Lecture zu Relevanz des Reparierens, die Ausstellung "Upcycling Fashion – Vermehrt Schönes!“ ist erstmals zu sehen, es gibt einen Visible Mending Workshop sowie einen Werksalon zum Polsterhandwerk und Studierende der Angewandten setzen das re:pair LAB fort, welches über die gesamte Festivaldauer Techniken zur Erhaltung historischer Textilien vorstellt.

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