Wien

Fernkälte sorgt bald für ein "cooles" Nordbahnviertel

Eine neue Kältezentrale soll 1.000 Haushalte sowie Geschäfte und Büros mit klimafreundlicher Fernkälte versorgen. Gestartet wird im Herbst.

Heute Redaktion
Die neue Anlage wird im Herbst in Betrieb genommen. Nächsten Sommer soll die Kältezentrale 1.000 Haushalte versorgen.
Die neue Anlage wird im Herbst in Betrieb genommen. Nächsten Sommer soll die Kältezentrale 1.000 Haushalte versorgen.
Wien Energie / Max Kropitz

Im Keller eines neuen Wohnhauses im Nordbahnviertel (Leopoldstadt) errichtet Wien Energie derzeit eine Kältezentrale, die Kältemaschine und Wärmepumpe zugleich ist. 1.000 Haushalte sollen in den Sommermonaten von 1,7 Megawatt klimafreundlicher Kühlleistung profitieren – das entspricht der Kraft von 680 Klimaanlagen und spart 230 Tonnen CO2 ein. Im Herbst wird die neue Anlage in Betrieb genommen, um die Haushalte nächsten Sommer mit Fernkälte zu versorgen.

Kältemaschine und Wärmepumpe

Die Kältemaschine erzeugt Kälte in Form von kaltem Wasser. Die zentrale Erzeugung spart 70 Prozent an Energie und 50 Prozent CO2 im Vergleich zu herkömmlicher Klimatisierung. Als Wärmepumpe produziert die Anlage aus der bei der Kälteproduktion anfallenden Abwärme, deren Temperatur etwa bei 15 Grad Celsius liegt, Fernwärme mit einer Leistung von 2,2 Megawatt und 63 Grad Celsius. Diese wird direkt ins lokale Fernwärmenetz eingespeist und versorgt so 5.000 umliegende Haushalte im Nordbahn- und auch Alliiertenviertel mit Warmwasser.

Die neue Kältezentrale in der Leopoldstadt ist Kältemaschine und Wärmepumpe zugleich.
Die neue Kältezentrale in der Leopoldstadt ist Kältemaschine und Wärmepumpe zugleich.
Wien Energie / Max Kropitz

22 Kältestandorte in Wien in Betrieb

Über 28 Kilometer Fernkälteleitungen kühlt Wien Energie derzeit rund 190 Gebäude klimafreundlich. Bis 2030 soll sich die Kapazität der Fernkälte fast verdoppeln. Damit kann eine Fläche von 7,3 Millionen Quadratmetern gekühlt werden – größer als der Wiener Prater. 22 Kältestandorte sind derzeit in Betrieb, davon sieben Fernkältezentralen mit Fernkältenetz und 16 Kältelösungen direkt bei Kunden. Derzeit wird eine achte Fernkältezentrale beim MedUni Campus Mariannengasse gebaut.

Zu den bereits mit Fernkälte versorgten Gebäuden zählen unter anderem die Universität Wien, die Nationalbank, das Allgemeine Krankenhaus Wien, das Parlament, das Rathaus, das Museum für angewandte Kunst (MAK), der Austria Campus sowie zahlreiche Hotels. Hinzu kommen mehrere hundert Neubau-Wohnungen, etwa am Nordbahnviertel oder rund um den Hauptbahnhof.

Hanke: "Wollen zur Fernkälte-Hauptstadt Europas werden"

"Die Innenstadt heizt sich im Sommer stark auf, gleichzeitig gibt es nur sehr wenige Kühlmöglichkeiten, die umweltfreundlich und effizient vor Ort eingesetzt werden können. Fernkälte ist hier die ideale Lösung. Mit der neuen Kältezentrale im Nordbahnviertel sorgen wir für nachhaltige Abkühlung in 1.000 Wohnungen und Büros und recyceln gleichzeitig die Abwärme für die Warmwasseraufbereitung für das Viertel", so Wien Energie-Chef Michael Strebl.

"Fernkälte ist insbesondere in Stadtentwicklungsgebieten wie dem Nordbahnviertel ein wichtiger Baustein, um unsere Stadt auch in Zukunft bei steigenden Temperaturen lebenswert zu halten. Bis 2030 wollen wir die Fernkälteleistung in Wien fast verdoppeln und zur Fernkälte-Hauptstadt Europas werden", stellt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) in Aussicht.

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