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Verzicht auf Erbe: Felipe hat genug von Juan Carlos

Heute Redaktion
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    Spaniens König Felipe VI, April 2017.
    Spaniens König Felipe VI, April 2017.
    (Bild: imago/Javier Lizon)

    Die undurchsichtigen Geschäfte des Alt-Königs Juan Carlos sorgen nach wie vor für Wirbel. Aus diesem Grund greift Felipe VI. jetzt zu radikalen Mitteln.

    Seine einstige Beliebtheit beim spanischen Volk dürfte der ehemalige König Juan Carlos (82) schon längst verspielt haben. Nicht nur, dass luxuriöse Safaris und außereheliche Affären am Image des gekrönten Hauptes kratzten, in den letzten Jahren ist er auch immer wieder in erhebliche Finanz-Skandale verwickelt.

    Millionen auf Schweizer Konto

    Laut der Zeitung „Tribune de Genève" soll Juan Carlos 2008 vom saudiarabischen Könisghaus umgerechnet 90 Millionen Euro auf ein Schweizer Konto bekommen haben, das im Namen einer Stiftung mit Sitz in Panama geführt wurde. Es wird vermutet, dass es sich bei diesen Zahlungen um Schmiergeld für eine Saudi-Zugstrecke handelt, bei deren Errichtung auch spanische Unternehmen beteiligt waren.

    Nach dem Bericht des britischen "Telegraph" ist auch Felipe (52), der 2014 Juan Carlos nach dessen Abdankung auf den spanischen Thron folgte, als Begünstigter dieser Stiftung geführt worden.

    König Felipe bricht mit Vater

    Um sich von diesen Skandalen zu distanzieren – der Palast erklärte, dass Felipe erst im März 2019 von einer Kanzlei erfuhr, als Begünstigter eingetragen zu sein – , entschied sich der König nicht nur dazu, offiziell auf sein Erbe zu verzichten, sondern strich seinem Vater auch dessen Rente. Eine saftige Summe von über 194.000 Euro pro Jahr.

    Im Zuge dessen verlangt Felipe auch, dass sein Name als Begünstigter gestrichen wird und erklärt, dass er keine Zahlungen der ominösen Stiftung akzeptieren werde.

    Trotz der vielen Unregelmäßigkeiten genießt Juan Carlos als ehemaliger König nach wie vor Immunität. Im spanischen Parlament stimmten drei Parteien gegen den Antrag der linksalternativen Partei "Podemos" auf einen U-Ausschuss.