Fussball
Feldhofer über Rapid: "Wir wollen Dominanz ausstrahlen"
Ferdinand Feldhofer spricht erstmals seit seiner Bestellung zum Rapid-Trainer. Er verrät, was er mit dem Klub vor hat.
Rapid hat seinen neuen Trainer gefunden. Am Sonntag verkündeten die Hütteldorfer im Anschluss an das 2:2 in Ried, dass Ferdinand Feldhofer ab sofort als neuer Chefcoach übernimmt. Nach drei Spielen unter der Leitung des Interims-Duos Steffen Hofmann und Thomas Hickersberger beerbt Feldhofer den nach drei Jahren entlassenen Didi Kühbauer.
Am Montag stellt sich Feldhofer bei seinen Fans vor. Nach der ersten Trainingseinheit und dem Kennenlernen mit der Mannschaft spricht der 42-Jährige neben Sport-Boss Zoran Barisic, Präsident Martin Bruckner und Geschäftsführer Christoph Peschek über seine Ziele.
Sein Ziel mit Rapid
Feldhofer: "Die Ansprüche sind natürlich sehr hoch. Jetzt gilt es, schnellstmöglich die Top 6 abzusichern. Die Situation ist nicht so leicht. Ich will international überwintern. Deshalb war ich gestern in Belgien, um den Gegner besser kennenzulernen und Möglichkeiten zu finden."
Über allem stehe in seiner Amtszeit aber die Implementierung einer durchgängigen Spielphilosophie im Klub. Das brauche Zeit. Wie diese aussieht? "Es geht darum, die Fans zu begeistern und gewinnen." Feldhofer geht ins Detail: "Es geht um ein Wiedererkennungs-Merkmal, eine Handschrift. Da sind wir uns alle einig. Wir wollen Dominanz ausstrahlen, den Gegner bespielen."
Ob das mit dem vorhandenen Spielermaterial geht? "Ich würde nicht dasitzen, wenn ich nicht von den Spielern überzeugt wäre."
Bei Rapid laufen 15 Spielerverträge im kommenden Sommer aus. Für Feldhofer ist das eine Chance: "Ich glaube, das war vielleicht auch ein Kriterium, dass die Wahl auf mich gefallen ist. Weil ich das bisher überall gehabt habe, dass bei meinen Mannschaften mehr als zehn Verträge ausgelaufen sind." Der Steirer arbeitete zuvor beim Wolfsberger AC und in Lafnitz, war jeweils neben seiner Tätigkeit als Trainer auch Sportdirektor. Ob es ihm nun schwer falle, Arbeitsteilung zu betreiben? Feldhofer beweist Humor: "Ich kann ganz gut delegieren. Meine Frau behauptet das so. Ich kann gut einteilen."
So tickt Feldhofer
Was bringt Feldhofer als Trainer mit? "Ich bin ein absoluter Teamplayer. Mit mir kann man über alles reden. Ich gehe auf Menschen zu. Ich interessiere mich auch für die Person dahinter, auch privat. Ich arbeite gerne mit Menschen, probiere, ein Wegbegleiter zu sein." Als Coach sei er auch ein Produkt prominenter Trainer aus seiner aktiven Zeit als Spieler – er war Meister mit Sturm und Rapid: "Osim, Matthäus, Hickersberger. Ich bin ein Typ, der versucht, aus jedem Menschen das Beste mitzunehmen."
So lernen ihn die Rapid-Kicker am Montagvormittag kennen. Ihnen gibt er sogleich seine wichtigste Botschaft mit: "Was ich den Spielern gesagt habe: Ich fordere von ihnen die Gewinnermentalität. Ich nenne das 'ein Champion zu sein'. Es gibt wenige, die ohne Rückschläge was gewonnen haben."
Die ersten Aufgaben haben es in sich. Am Sonntag wartet das Wiener Derby bei der Austria, vier Tage später das Spiel der letzten Chance auf einen Platz in der K.o.-Runde der Conference League: das sechste Gruppenspiel der Europa League in Genk. Feldhofer: "Ich glaube schon, dass ich mit meiner aktuellen Phase – mein Energielevel ist voll – das gewisse Etwas mitgeben, um drei Punkte zu holen. Auf was sollen wir warten. Wir kennen unsere Philosophie. Jeder Tag mehr bringt uns etwas", antwortet er auf die Frage, warum er nicht erst nach der Winterpause übernommen habe.
Der neue Trainer brennt auf seine Aufgabe. So präsentiert er sich auf seiner ersten Pressekonferenz. Jetzt soll dieser Funke auf den Tabellenachten überspringen.