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Fehlschlag für Boris Becker – er verliert gegen Pocher
Punkt für Oliver Pocher: Ein TV-Beitrag mit Boris Becker aus der Sendung des Komikers darf weiter gezeigt werden – gegen den Willen der Tennislegende.
Der frühere Tennisprofi Boris Becker (54) ist durch einen satirischen Fernsehbeitrag von Komiker Oliver Pocher (44) nicht in seiner Ehre und seinen Persönlichkeitsrechten verletzt worden. Das Landgericht im baden-württembergischen Offenburg wies eine entsprechende Klage Beckers am Dienstag nach Angaben einer Sprecherin ab.
Pocher hatte im Herbst 2020 in einer Sendung unter dem Motto "Make Boris rich again" zu Spenden für Becker aufgerufen. Dabei kam ein dreistelliger Betrag zusammen. Eine Übergabe scheiterte, denn Becker weigerte sich, das Geld anzunehmen.
Um den Betrag dennoch unbemerkt bei Becker abgeben zu können, erschuf der Comedian daraufhin einen Fantasie-Modepreis mit einer Preistrophäe, in der das gesammelte Bargeld versteckt war. Becker nahm den Preis an, was schließlich in Pochers Sendung "Pocher – gefährlich ehrlich!" gezeigt wurde.
Urteil ist noch nicht rechtskräftig
Becker, der derzeit eine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung in Großbritannien verbüßt, klagte vor dem Landgericht gegen die weitere Verfügbarkeit des Beitrags im Internet. Das Gericht begründete seine Ablehnung damit, dass es sich bei den Fernsehbildern um "Bildnisse der Zeitgeschichte" handle.
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Bei der Abwägung zwischen dem Informationsinteresse der Öffentlichkeit und dem Interesse des Klägers an seiner Privatsphäre überwogen aus Sicht der Kammer aufgrund der Umstände des Einzelfalls die Belange der Meinungs- und Rundfunkfreiheit. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Jahrzehntelanger Streit
Seit mehr als zehn Jahren streiten sich Boris Becker und Oliver Pocher öffentlich. Was mit einem Tweet des früheren Tennisasses begann, führte zu einer Wutrede des Comedians auf seiner Facebook-Seite. Becker hatte den Comedian öffentlich aufgefordert, "die Klappe zu halten" und keinerlei Kommentare zur Trennung von seiner Frau Lilly abzugeben. Daraufhin nahm sich Pocher Becker zur Brust und rechnete in einem bitterbösen Beitrag mit ihm ab.