Wien

Wien "verschläft" Integration – VP fordert Maßnahmen

Ein Bericht des Innenministeriums zeigt: Wien hat Probleme mit der Integration von Flüchtlingen. Die ÖVP bringt deshalb eine dringliche Anfrage ein. 

Heute Redaktion
Landesparteiobmann Karl Mahrer kritisiert die fehlende Integration in Wien.
Landesparteiobmann Karl Mahrer kritisiert die fehlende Integration in Wien.
Sabine Hertel

"Parallelgemeinschaften sind in Wien leider Realität, genauso wie Unsicherheitszonen. Das merken nicht nur die Wiener in ihrem Alltag, sondern das ist auch klar mit Zahlen belegbar", so Landesparteiobmann Karl Mahrer.

"Stadtregierung schafft Integration nicht"

Laut der Volkspartei habe die Massenzuwanderung seit dem Jahr 2015 Europa verändert. Die Wiener Stadtregierung habe es in den vergangenen acht Jahren versäumt, diese Personen großflächig zu integrieren. Wien sei laut Mahrer die "Zuwanderungshauptstadt ins Sozialsystem". 

Die Stadt würde mit ihrer "Willkommenspolitik" und Anreizen wie der Mindestsicherung diesen Zuzug noch befeuern. Doch gleichzeitig habe es die Stadtregierung aus Sicht der Volkspartei nicht geschafft, die Zuziehenden angemessen zu integrieren und für eine Durchmischung zu sorgen.

Segregation sei "Wien-spezifisches Problem"

"Die Folge sind Abschottung und die Entstehung von Unsicherheitsvierteln", meint auch die Caroline Hungerländer, Integrationssprecherin der Wiener Volkspartei. Das würden auch die Zahlen des Segregationsberichts des Innenministeriums zeigen.

Dieser untersucht österreichweit die Bezirke mit den höchsten Ausländeranteilen. Dabei liegen die ersten 18 Plätze dieser Bezirke in Wien. Erst an 19. Stelle steht die oberösterreichische Stadt Wels.

Untersucht werden auch verschiedene Indikatoren wie Demografie, Bildung, Ökonomie, Kriminalität und Deutschkenntnisse. Auch hier schneiden die Wiener Bezirke im Vergleich zu anderen Gegenden deutlich schlechter ab. "Diese Studienergebnisse beweisen, dass Segregation ein besonders Wien-spezifisches Problem ist", meint Hungerländer. 

VP wird dringlichen Antrag einbringen

Die Volkspartei fordert aufgrund dieser Ergebnisse nun Maßnahmen von der Stadtregierung. Wien dürfe keine "falschen Signale" mehr setzen. Für die Volkspartei wärenm unter anderem ein detaillierter Segregationsbericht für Wien, ein Brennpunkt-Monitoring oder auch gezielte Maßnahmen für Gewaltpräventionen oder Bildung für Jugendbanden notwendig.

Daher will die Volkspartei nun auch am 24. Mai einen dringlichen Antrag in den Gemeinderat einbringen. "Wir werden dieses Thema Integration in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren immer wieder konsequent ansprechen. Wir sind die, die die Probleme benennen und auch Lösungsvorschläge bringen. Solange bis die SPÖ in Wien endlich erkennt, dass Integration eine Herausforderung ist, die man auch konsequent erarbeiten muss", so Mahrer und Hungerländer abschließend.

FPÖ will Wien zur "Abschiebehauptstadt Europas" machen

Auch die Wiener FPÖ schlägt bezüglich mangelnder Integration Alarm, fordert eine "180 Grad Wende in der Wiener Migrationspolitik". Um dieses Ziel zu erreichen, fordern der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp und Klubobmann Maximilian Krauss, dass sich Wien den Titel "Abschiebehauptstadt Europas" erarbeitet. Ein entsprechender Antrag wird seitens der FPÖ in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch eingebracht.

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