Kritik von ÖVP und FPÖ

Favoriten sucht Hymne – jetzt tobt Streit so richtig

Wien-Favoriten sucht eine Hymne, Misstöne kommen aus der ÖVP: Die Liedsuche sei "100 Prozent Schwachsinn" würde Probleme mit Migranten beschönigen. 

Wien Heute
Favoriten sucht Hymne – jetzt tobt Streit so richtig
Zum 150. Jubiläum sucht Favoritens Bezirksvorsteher Marcus Franz (re.) eine Hymne für seinen Bezirk.
Otto Michael

Im nächsten Jahr feiert der Bezirk Wien-Favoriten seinen 150. Geburtstag. Nun wird eine eigene Hymne für den 10. Wiener Gemeindebezirk gesucht, jeder kann mitmachen und einen Vorschlag einsenden. Eine Jury wählt dann den besten Beitrag aus. Die neue Hymne muss selbst komponiert, aber nur zur Hälfte Deutsch sein, wir berichteten. 

"50 Prozent Deutsch, 100 Prozent Schwachsinn"

Die Hymnensuche sorgt bei der Wiener ÖVP für keinen Wohlklang. "Bis jetzt hat sich der SPÖ-Bezirksvorsteher die Integrationsprobleme ja nicht einmal eingestanden. Jetzt will er sie mit einer Bezirkshymne, die zu 50 Prozent nicht in unserer Landessprache sein muss, sogar musikalisch vergolden lassen. Das ist zu 100 Prozent Schwachsinn", poltert VP-Favoriten-Bezirksobmann Nico Marchetti. "Das wird nichts anderes als der mit viel Steuergeld bezahlte Soundtrack seiner gescheiterten Integrationspolitik."

Integrations-Probleme

Wien-Favoriten stehe vor Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Integration. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass Initiativen, die das Image und die Identität des Bezirks prägen sollen, auch die aktuellen Herausforderungen reflektieren. Auch am Ablauf der Hymnensuche gibt es Kritik. Der Bezirk vergab das Projekt an den erst im Sommer gegründeten "Kunst- und Kulturverein Favoriten für Favoriten". Die Abwicklung der Einreichung laufe über die Medienagentur des Vereinskassiers.

"Muezzingesang"

"Bezirksvorsteher Franz scheint etwas zu viel Tagesfreizeit zu haben, wenn er sich nun ernsthaft damit beschäftigt, dass Favoriten eine eigene Bezirkshymne braucht", meinen dazu FPÖ-Bezirkschef Stefan Berger und FP-Klubobmann Christian Schuch. Geht es nach dem Bezirksvorsteher, soll die Hymne gerade einmal zu 50 Prozent auf Deutsch sein – das würde "Bände sprechen". "Besser kann man das eigene Integrationsversagen der SPÖ nicht auf den Punkt bringen", kommentieren die Freiheitlichen und mutmaßen, "dass die restlichen 50 Prozent des Singsangs für Favoriten mit Muezzingesang untermalt werden könnten".

Nicht einmal die Stadt Wien habe eine eigene Hymne. Dafür aber der Bezirk Wien-Simmering. "Simmering, mei Simmering" wurde von Ex-Bezirksvorsteher Paul Stadler (FP) initiiert, er singt bei der Hymne sogar selbst mit. 

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