Wien
Gemeindebau-Killer war DJ, Strache-Fan und liebte Autos
Das Kriminalrätsel um den Mord am Montag in Wien-Favoriten geht weiter. Der mutmaßliche Täter und seine Partnerin fielen bereits vor Monaten auf.
Fakt ist bisher, dass am Montagabend gegen etwa 19.15 Uhr mehrere Polizeiautos mit Blaulicht zu der riesigen Wohnbausiedlung im zehnten Wiener Gemeindebezirk rasten. In einer Wohnung in der Per-Albin-Hansson-Siedlung entdeckten die Beamten dann zwei Leichen, die einer 30-jährigen Frau und jene eines 33-jährigen Mannes.
Bei der männlichen Leiche handelt es sich nach "Heute"-Infos um einen DJ und großen Poker-Freak (der Name ist der Redaktion bekannt). Derzeit wird von Seiten der Polizei vermutet, dass er erst seine Partnerin getötet und sich anschließend selbst das Leben genommen haben soll. Genaue Details zum Tathergang konnten noch nicht ermittelt werden. Er soll die die Frau mittels stumpfer Gewalteinwirkung getötet haben. Zuerst war nicht völlig auszuschließen, dass es noch einen weiteren Täter gibt, der womöglich noch auf der Flucht ist.
Zurzeit führt das Landeskriminalamt Tatortarbeiten in der Mordwohnung durch und führt weitere Ermittlungen. Das Ergebnis der gerichtsmedizinischen Untersuchung liegt derzeit noch nicht vor. Nähere Hintergründe zur Tat sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen.
Fotos: Hier geschah die Blutat in Favoriten
Mord schon am Wochenende ereignet
Ein neues Detail im Zusammenhang mit diesem Fall gibt es jedoch schon, denn die Tat soll sich bereits am Sonntag und nicht, wie erst angenommen, am Montag ereignet haben. Allerdings habe von den Nachbarn niemand etwas bemerkt. Die Opfer sollen dem Vernehmen nach bereits vor einigen Monaten, während des Corona-Lockdowns, auffällig geworden sind. Auch damals soll es eine Messerstecherei gegeben haben.
Was wir bisher über den Täter wissen
Der mutmaßliche Killer ist Vater eines elfjährigen Mädchens. Neben dem Pokerspiel hatte er offenbar ein auch eine Leidenschaft für Autos. Ein zweites Standbein hatte er sich als DJ aufgebaut. Er legte unter anderem Progressive Psytrance und Offbeat auf. Der 33-Jährige war zudem ein Fan von Strache, wie auf seiner Facebook-Seite zu lesen ist. Die Tatsache, dass der Poker-Star auch ein Gegner der Coronavirus-Politik war, ist daher wenig überraschend.
18. Frauenmord 2020
Der Bluttat an der 30-Jährigen ist mittlerweile der 18. Frauenmord in diesem Jahr in Österreich. Im Vorjahr wurden laut Kriminalstatistik 39 Frauen umgebracht. In den meisten Fällen war der (Ex-)Partner oder ein Familienmitglied der Täter. Im Jahr 2018 gab es 41 Morde an Frauen. Vergleicht man diese Zahl mit jener aus dem Jahr 2014, als 19 Frauen einem Mord zum Opfer fielen, wird klar, dass sich die die Frauenmorde in Österreich in den letzten Jahren verdoppelt haben.
Suizidgedanken? Holen Sie sich Hilfe, es gibt sie.
In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wenn Sie unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leiden, dann kontaktieren Sie die Telefonseelsorge unter der Nummer 142
täglich 0-24 Uhr