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Fataler Fehler bei Begräbnis – Töchter fordern Millione

Bei einer Bestattung in den USA kam es zu einer fatalen Verwechslung. Nun fordern die Töchter Millionen von den beteiligten Beerdigungsinstituten.

Clifford Zaner war ein großer Rockmusik-Fan … und wollte in seinem liebsten Led-Zeppelin-Shirt begraben werden.
Clifford Zaner war ein großer Rockmusik-Fan … und wollte in seinem liebsten Led-Zeppelin-Shirt begraben werden.
Stacy Holzman

Zwei Schwestern aus Long Island haben nach einer schockierenden Entdeckung gegen zwei Beerdigungsinstitute eine Klage über 60 Millionen Dollar eingereicht. Der Grund: Mindestens einer der zwei Firmen ist ein makabrer Fehler unterlaufen, der die Frauen in ihren Gefühlen zutiefst verletzte.

Der Tod von Clifford Zaner, der zuletzt in Greenville South Carolina lebte, war nicht unerwartet gewesen: Der 72-jährige Rockmusik-Fan, der so stolz auf seinen Schnurrbart war, hatte schon länger unter Atembeschwerden und einer Herzerkrankung gelitten und genau vorherbestimmt, wie er beerdigt werden wollte. So lautete ein Teil seines letzten Willens etwa, dass er mit schwarzen Jeans, barfuß und mit seinem Lieblings-T-Shirt mit dem Aufdruck "Led Zeppelin" nach jüdischen Riten begraben werden wollte. Der Ort seiner Beisetzung sollte auf Long Island im Bundesstaat New York stattfinden.

"Es gab rote Fahnen, als wir die Leiche sahen"

Als er im März starb, kontaktierten Cliffords Töchter Stacy Holzman und Megan Zaner das Beerdigungsinstitut Star of David Memorial Chapels in East Famingdale mit der Bestattung. Da Zaners Leichnam aus South Carolina transportiert werden musste, setzte sich das Unternehmen mit Fletcher Funeral & Cremation Service in Verbindung, die sich um den Transport kümmern sollte. Gemäß Zaners Glauben musste es schnell gehen, was auch klappte.

So weit, so gut. Doch als Stacy Holzman auf Long Island Abschied von ihrem Vater nehmen wollte und sich den Sarg zeigen ließ, erlitt sie einen Schrecken: Der Leichnam trug zwar das besagte T-Shirt und keine Schuhe, sah Clifford Zaner aber nur entfernt ähnlich. "Ich wusste am Tag der Beerdigung, dass etwas nicht stimmte", sagte Holzman später. "Es gab rote Fahnen, als wir die Leiche sahen, riesige rote Fahnen. Das Erste, was mir auffiel, als sie den Sarg öffneten, war, dass er keinen Schnurrbart hatte. Er hatte eine kahle Oberlippe, und ich konnte nicht aufhören, mich darauf zu konzentrieren."

Als sie die Angestellte von Star of David darauf hinwies, gab diese an, es sei üblich, Gesichtshaare abzurasieren und die Veränderungen im Aussehen seien normal. Auch die Autopsie sei ein Standardverfahren. Zuvor war sie für 15 bis 20 Minuten verschwunden, bevor sie versicherte, der Tote sei Zaner. "Ich würde gerne wissen, was man ihr gesagt hat, damit sie zurückkommt und sagt: "Nein, er ist es. Gehen wir", sagte Holzmans Anwalt Philip Rizzuto gegenüber "The Daily Beast". Schließlich stimmten die Schwestern der Beisetzung auf dem Mount Ararat Cemetery zu.

Exhumiert und zum zweiten Mal beerdigt

Doch rund zehn Tage nach der Bestattung kam der Schock: Holzman erhielt einen Telefonanruf eines Mitarbeiters von Fletcher, der ihr unter grossen Entschuldigungen eröffnete, dass der Mann im Familiengrab auf Long Island nicht ihr Vater war. Der «richtige» Leichnam befand sich immer noch in South Carolina – und wurde dort in der Folge von Holzman auch zweifelsfrei identifiziert. Dies kam als Schock, zumal nun in Long Island eine Exhumierung beantragt werden musste.

Der echte Clifford Zaner wurde später im Beisein von drei Rabbis in South Carolina beigesetzt, wo auch Holzman lebt. Doch die Schwestern waren geschockt: "Meine letzte Erinnerung an meinen Vater war, dass ich ihn nicht erkannt habe", sagt Holzman. "Sie sagten mir, er sei es, aber er war es nicht. Der Gedanke, dass ich meinen Vater das letzte Mal gesehen habe und nicht wusste, wer er war, ist so traumatisierend." So reichten die Töchter von Zaner nun eine Klage gegen die beiden Beerdigungsinstitute ein, die sich gegenseitig beschuldigten, den Fehler gemacht zu haben. Sie fordern 60 Millionen Dollar.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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