Wien
Gemeindebau-Bäume in Wien: Fast die Hälfte stirbt ab
Der "Grüne Daumen" ist in den Wiener Gemeindebauten nicht überall vorhanden. 39 Prozent der Jungbäume sterben in den ersten zwei Jahren ab.
Der Stadtrechnungshof untersuchte im aktuellen Prüfbericht die Jungbaumpflege von Wiener Wohnen. Überraschendes Ergebnis: Die Aufzucht der Jungpflanzen dürfte aufgrund mangelnder Pflege laut Prüfern nicht optimal funktionieren. Im Schnitt sterben 39 Prozent der Jungbäume innerhalb der ersten zwei Jahre ab. Sechs Anlagen mit hundert Bäumen wurden überprüft, bei einer Anlage gab es sogar 67 Prozent toter Jungbäume.
Der Stadtrechnungshof empfiehlt Gießsäcke einzusetzen, diese würden das Problem entschärfen. Externe Firmen sollten laut den Prüfern verpflichtet werden, höherwertige Ersatzpflanzungen vorzunehmen, wenn ein Baum innerhalb von zwei Jahren eingeht.
830 neue Bäume pro Jahr
Wiener Wohnen war im Prüfungszeitraum für 5,44 Millionen Quadratmeter Grünfläche in den Gemeindebauten und rund 68.420 Bäume zuständig. Diese Fläche entspricht etwa jener des Wiener Gemeindebezirks Wien-Brigittenau. Jährlich werden rund 830 Jungbäume gepflanzt. Beim Absterben eines Jungbaumes mussten externe Firmen den Baum tauschen. Jeder Jungbaumtausch stellt laut den Prüfern natürlich eine Verzögerung für das Heranwachsen eines gesunden Baumes dar.
Bewässerung verbessern
Der Rechnungshof stellte Verbesserungsbedarf bei den vorhandenen Bewässerungskonzepten, bei der Leistungskontrolle der Anwuchspflege von Jungbäumen sowie bei der Dokumentation dieser Leistungskontrollen fest. Die Prüfer sprachen Empfehlungen aus, ein konkretes Bewässerungskonzept für Jungbäume während und nach der Anwuchspflege zu entwickeln. Zur Vermeidung des mehrfachen Jungbaumtauschs wurden die Einführung von Jahresberichten , die Anwendung von Vertragsstrafen oder das Bedingen von Nachsetzungen in höherer Qualität angeregt.