Politik
Schul-Start: Fenstertage werden gestrichen
Wie Bildungsminister Heinz Faßmann erklärte, wird es zum Schulstart keine Empfehlung für die Stopp-Corona-App geben. "Die App des Roten Kreuzes basiert auf Freiwilligkeit, Schüler werden nicht dazu gezwungen." An den Fenstertagen nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam wird unterrichtet.
Am Freitag präsentierte Bildungsminister Heinz Faßmann den Fahrplan für die Wiedereröffnung der Schulen. In drei Etappen wird der Betrieb in Österreich hochgefahren.
Hausübungstage wenn möglich
Die Maturanten und Maturantinnen beginnen am 4. Mai. In einer zweiten Phase folgen dann die Primar- und Sekundarstufen ab 15. Mai. Die Oberstufenschüler müssen noch bis 29. Mai warten.
Auch in den Schulen gelten strenge Hygienemaßnahmen: Maskenpflicht in den Gängen, Desinfektionsmittel werden bereitstehen, auch häufiges Lüften zählt zum Gebot der Stunde. Der Unterricht erfolgt zudem im Schichtbetrieb.
Wie Bildungsminister Heinz Faßmann im "Ö1-Mittagsjournal" erklärte, wird es auch "Hausübungstage" geben: "Dabei sollen die Kinder zu Hause lernen, wenn es möglich ist. Sollte diese Möglichkeit nicht gegeben sein, wird es weiterhin Betreuungsmöglichkeiten in der Schule geben."
50 Prozent Reduktion
Faßmann hofft jedoch, dass nicht alle Eltern ihre Kinder an diesen Tagen in die Schule schicken. Dennoch sollte es dafür separate Klassen geben, wo auch die Mindestabstände eingehalten werden.
Der Schul-Schichtbetrieb sorgt dafür, dass dieser um 50 Prozent reduziert wird. Das gilt für die Schulen wie auch für die öffentlichen Verkehrsmittel. Schultore sollten etwa schon um 7.30 aufsperren, um einen großen Andrang zu verhindern.
Für die Rot-Kreuz-App möchte der Bildungsminister keine Empfehlung abgeben. "Die App basiert auf Freiwilligkeit, es wird keinen Zwang für die Schüler geben."
Notenschluss nach hinten verlegt
Der Notenschluss wird nach hinten verlegt werden, da es im Mai und Juni auch einige Feiertage gibt. "Dieser soll möglichst knapp vor den Ferien sein. Derzeit ist er meist am Beginn der vorletzten Schulwoche. Schon bisher habe in der Woche nach Notenschluss keiner so recht gewusst, was man mit dieser Zeit tun solle", so Faßmann. Die Fenstertage werden als Unterrichtstage genützt.
Berufspraktika in den höheren bildenden Schulen sollen "dort wo es möglich ist, durchgeführt werden." Wenn die Betriebe, wie etwa im Tourismus aber nicht bereit sind, könne man sie eventuell verschieben oder sie entfallen. Laut Faßmann ist es keine "unabdingbare Notwendigkeit."
Laptops, die das Bildungsministerium bestellt hatte, sollen bis Mai geliefert werden, wenn die meisten Schüler schon wieder die Schule besuchen.
Dass das Schulsystem zum Teil überbürokratisiert sei, könne er nicht ganz vom Tisch wischen: "Historisch gewachsene Strukturen zu verändern ist alles andere als einfach. Wenn wir einmal Zeit hätten und viele gute Juristen, dann würde ich sagen: Neukodifizierung des gesamten Schulrechts – das wäre schon so eine Sache", meint Faßmann.