Politik
Faßmann: "Antisemitismus im Netz ist zu ignorieren"
Auf die antisemitische Hetze gegen George Soros im Netz angesprochen, sagte ÖVP-Bildungsminister Faßmann im ZIB-Interview, dies müsse man ignorieren.
ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann war am Montagabend zu Gast in der ZIB2 bei Tarek Leitner. Im Interview ging es neben das geforderte Kopftuchverbot in Schulen auch um Faßmanns Treffen mit US-Milliardär George Soros. Dabei sorgte der Minister mit einer Äußerung zum Thema Antisemitismus im Netz für scharfe Kritik.
Im Zuge des Interviews kam ZIB-Moderator Tarek Leitner auch auf die antisemitische Hetze gegen Soros im Netz zu sprechen. Leitner erwähnte, dass auch vom Koalitionspartner FPÖ immer wieder Angriffe auf Soros kämen und nannte als Beispiel die Äußerung von FPÖ-Klubchef Johann Gudenus über "stichhaltige Gerüchte", dass Soros gezielt "Masseneinwanderung" nach Europa lenke. Im Zuge dessen habe es auch eine Welle antisemitischer Hass-Postings gegeben. Ob ihm das Sorge bereite, wollte Leitner wissen.
"Da spült es antisemitische Grundströmung an die Oberfläche"
Faßmann nahm das Erstarken antisemitischer Hetze im Netz zur Kenntnis, meinte aber: "Was sich im Internet da so abspielt... da ist manchmal auch mehr Abstand ratsam". Der ZIB-Moderator fragte daraufhin nach, was damit gemeint sei. "Da spült es eine antisemitische Grundströmung an die Oberfläche", sagte Leitner.
"Richtig genau", sagte Faßmann und führte weiter aus: "Das muss man nicht alles zur Kenntnis nehmen. Das sollte man ignorieren, weil es zu ignorieren ist. Das hat ja nichts mit der Person George Soros zu tun", so der Minister.
Das gesamte ZIB-Interview mit Faßmann (Die kritisierte Passage beginnt bei 7:33)
Scharfe Kritik im Netz
Diese Aufforderung, antisemitische Hetze im Netz zu ignorieren, sorgte für scharfe Kritik und sogar Rücktrittsforderungen in sozialen Medien. Der Vorsitzende der Jüdischen österreichsichen HochschülerInnen (JÖH), Beni Hess, forderte etwa, dass Faßmann die Äußerungen zurücknehmen oder zurücktreten soll.
Auch andere User reagieren schockiert bis empört:
(red)