Faschingsumzug in Wr. Neustadt ärgert Faschingsgilde 

Am Hauptplatz in Wr. Neustadt soll am Samstag ein "Spaziergang als Faschingsumzug für unsere Kinder" stattfinden. Der Flyer lässt allerdings vermuten, dass es sich dabei um eine - wenn womöglich auch verkleidete - Demonstration von sogenannten "Querdenkern" und ähnlichen Gruppen gegen die Corona-Maßnahmen handeln wird.

Dementsprechend sauer sind die heimischen Faschingsgilden über die Veranstaltung. "Was immer die Traditionen in Regionen und Gemeinden in normalen Zeiten vorgeben mögen, das Gebot der Stunde heißt, dass alle sich in der Verantwortung für die Mitmenschen an die momentan geltenden Maßnahmen und Beschränkungen halten. Wir geben zu bedenken welchen Schaden solche Veranstaltungen die Brauchtumspflege und dem Ruf von Fasching und seine Tradition insgesamt zufügen", schreibt der Landesverband Niederösterreich des Bundes Österreichischer Faschingsgilden am Mittwoch in einer Aussendung. 

Kinder instrumentalisiert?

"Wir weisen mit Nachdruck darauf hin, dass es zwischen Idiotie und Narrheit einen ganz wesentlichen Unterschied gibt und dass sich ein Landesverband mit seinen angeschlossenen Mitgliedsvereinen von niemandem instrumentalisieren lässt, schon gar nicht von solchen, deren Gesinnung und Gedankengut er auf keinen Fall teilt", ärgert sich der Gilden-Landespräsident Alfred Kamleitner.

"Kinder mit ihrer Teilnahme zu instrumentalisieren und sie bewusst als Mittel zum machtpolitischen Zweck aufzufordern, ist schlichtweg eine Frechheit", poltert er gegen die Organisatoren.