Aufregung um Historiendrama

Fans genervt – zu viel Botox in Hit-Serie "Bridgerton"

Die Serie spielt sich im 19. Jahrhundert ab und orientiert sich an der Geschichte der britischen Monarchie. Es schleichen sich aber moderne Dinge ein.

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Fans genervt – zu viel Botox in Hit-Serie "Bridgerton"
Haben sich die Schauspieler von "Bridgerton" zu sehr aufgehübscht?
LIAM DANIEL/NETFLIX (Fotomontage)

Am 16. Mai erschien die dritte Staffel der Dramaserie "Bridgerton". Weniger als 24 Stunden später gehörte sie bereits zu den Top-10 der meist geschauten Serien des Streaminganbieters Netflix.

Laut der Buchreihe, auf der die Serie basiert, spielt Bridgerton zwischen 1813 und 1827 in der britischen Regentschaft. Trotzdem schlägt das Drehbuch oftmals kreative Richtungen ein und ändert teils sogar Geschehnisse oder Fakten. Immer wieder finden Fans der Show Details, welche so im 19. Jahrhundert gar nicht hätten existieren können.

Acrylnägel über 100 Jahre vor Erfindung

Am häufigsten fallen den aufmerksamen Fans die falschen Acrylnägel auf, welche die Schauspielerinnen teilweise tragen. Nicola Coughlan zum Beispiel, die Penelope Featherington verkörpert, ist in mehreren Szenen mit rosa Falschnägeln zu sehen.

Tatsächlich wurde das Prinzip von Acrylnägeln jedoch erst über 100 Jahre später entdeckt, genauer gesagt 1954 von einem Zahnarzt namens Frederick Slack. Der kam übrigens auf die Idee, als er sich eines Tages aus Versehen den Nagel abbrach und sich daraufhin einen künstlichen aus dem Acryl bastelte, das er eigentlich für Zähne verwendete.

Auch die Kleidung sei vor allem bei den Frauen oft zu hell, zu eng oder mit der Unterwäsche des falschen Jahrzehnts gestylt, glaubt unter anderem die historische Modeliebhaberin Marcela Bonet zu wissen.

Botox im 19. Jahrhundert

Auf Tiktok wurde es mittlerweile sogar fast schon zu einem Trend, die "Fehler" der Serie zu finden. Von falschen Wimpern, welche erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts verwendet wurden, bis hin zu Botox-Anschuldigungen, entgeht den Fans keine Unstimmigkeit. Besonders hart treffen die Anschuldigungen den Schauspieler Luke Newton (31), der Colin Bridgerton spielt.

Seine versteinerte Mimik ist den Fans zufolge das Resultat vermeintlicher Beauty-Eingriffe, woran sich einige User und Userinnen stören. Einer kommentiert unter einem Video: "Er sah immer so verwirrt aus, wenn er verliebt oder verführerisch aussehen sollte. Das erklärt jetzt so viel." Eine andere sagt hingegen: "Um Himmels willen, niemand achtet bei Bridgerton auf historische Genauigkeit, also haltet bitte den Mund."

Historiendrama und keine Dokumentation

Dr. Lizzie Rogers, Historikerin für das 18. und 19. Jahrhundert, erklärte gegenüber "People", dass Bridgerton ein Historiendrama und keine Dokumentation sei. Demnach basiert die Geschichte tatsächlich auf früheren Ereignissen, doch statt den tatsächlichen Begebenheiten komplett zu unterliegen, schlägt Bridgerton oft alternative Wege ein, um eine spannende Handlung aufzubauen, statt zu dokumentieren.

Oftmals sei es eben genau diese Kombination aus der Historie und diversen modernen Details, was die Fans an der Serie so schätzen. So wird teils auch gezielt moderne Musik verwendet, wie zum Beispiel von Taylor Swift oder Ariana Grande.

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