Seine Stimme kennt jeder Ü40

Fan-Aufstand nach Sendungs-Aus von Radio-Legende

Viele kennen ihn noch von der TV-Rate-Show "Dingsda". Doch Fritz Egner prägte auch als Radiomoderator die Musiklandschaft. Sein Aus kam nun plötzlich.

Jochen Dobnik
Fan-Aufstand nach Sendungs-Aus von Radio-Legende
Seine Stimme kennt jeder Ü40: Radiomoderator Fritz Egner
BR / Markus Konvalin

Er zählt zu den bekanntesten und beliebtesten TV- ("Dingsda") und Radiomoderatoren Deutschlands: Fritz Egner. Mit seiner Stimme, seinem Fachwissen und seinem unverkennbaren Stil prägte er über vier Jahrzehnte die Musiklandschaft im Bayerischen Rundfunk (BR) und auch über Landesgrenzen hinaus.

Das Ende seiner Radiokarriere kam nun jedoch plötzlich und unerwartet.

"Eine richtige Begründung habe ich nicht bekommen. Es hieß: Sparmaßnahmen, Generationengerechtigkeit – alles schwammige Sachen, mit denen ich nichts anfangen konnte. Und man habe andere Pläne für diesen Sendeplatz. Ich meinte, von Montag bis Donnerstag wäre ja auch noch Platz, aber nein: Es musste der Freitag [13. Dezember, Anm.] sein. Denn die Idee ist nun, mit Lieblings-Hits ins Wochenende zu gehen: Eine ganz außerordentlich originäre Idee, um es ironisch zu sagen!", so der 75-Jährige zur "Abendzeitung".

Seine Reise beim BR begann bereits 1979. Als Musik-Spezialist brachte er mit seiner Sendung "Hithouse" frischen Wind in das Programm von Bayern 3. Später wechselte er mit seiner Sendung "Fritz und Hits" zu Bayern 1 und erreichte dort ein breites Publikum. Die Fans schätzten seine Leidenschaft und seine Fähigkeit, die Geschichten hinter den Hits zu erzählen.

"Mir hat nie jemand reingeredet. Ich habe dem BR meine ganze Karriere zu verdanken, Fernsehen wie Radio. Aber einzelne Akteure haben halt andere Vorstellungen. Das Abhandenkommen von Wertschätzung ist da schon zu sehen", so Egner zur "AZ".

Er hat die Größen der Rock-, Soul- und Pop-Welt persönlich getroffen – und das mehrfach. Von James Brown über Madonna bis hin zu Mick Jagger: Rund 500 Interviews mit internationalen Stars hat Egner im Laufe seiner Karriere geführt. In seiner Autobiografie mit dem treffenden Titel "Mein Leben zwischen Rhythm & Blues" gibt er Einblicke in seine Karriere und erzählt persönlichen Erlebnisse mit den Größen der Musikwelt.

Mit dem Song "Funny how times slip away" von Al Green verabschiedete er sich am Freitag ein letztes Mal von seinen Hörern. Und nun? "Ein paar Angebote liegen schon auf dem Tisch", verrät Egner.

"Befremdlich", "Überdenkt eure Entscheidung"

In den Sozialen Medien sorgte das stillose Aus für die Radio-Legende für Unmut: "Lieber #BR, #BR1, #BR3 bitte überdenkt Eure Entscheidung, den höchstverdienten #FritzEgner – ohne ihn gäbe es einige 'Entscheider' vermutlich gar nicht – in den Ruhestand zu schicken. Er sollte sich das selbst aussuchen dürfen. Seine Stimme im Radio wird unwiederbringlich sein", "Nach 50 Jahren beruflichen Engagement und dieser Beruflichen Karriere dies so abrupt zu beenden ist befremdlich. Schade, dass #bayern1 hier den falschen Weg nimmt", "'Bayern 1 – gehört ins Leben'. Dieses Motto hat sich nach dem Rauswurf von Fritz Egner erledigt", ist u.a. auf X zu lesen.

Wer auf Egners unverkennbare Stimme nicht verzichten möchte, kleiner Tipp: Im Frühsommer brachte der Musikkenner die App "Quiz mit Fritz" auf den Markt. Das Spiel enthält zahlreiche Interviews sowie exklusive Fotos aus Egners privatem Archiv – ein echtes Highlight für Musikliebhaber und Fans.

"... but I like it" – News aus der Welt des Rocks und Heavy-Metals

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Auf den Punkt gebracht

  • Fritz Egner, einer der bekanntesten TV- und Radiomoderatoren Deutschlands, prägte über vier Jahrzehnte die Musiklandschaft im Bayerischen Rundfunk und darüber hinaus.
  • Mit Sendungen wie "Hithouse" und "Fritz und Hits" sowie rund 500 Interviews mit internationalen Stars hat er Musikgeschichte geschrieben und bleibt auch mit 75 Jahren ein Synonym für musikalisches Insiderwissen und Leidenschaft.
dob
Akt.
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