Oberösterreich
Familie muss eigenes Haus abreißen – neuer Knall-Effekt
Tragisch für eine Familie: Sie muss ihr eigenes Haus abreißen. Jetzt droht auch anderen Bewohnern des betroffenen Ortes das gleiche Schicksal.
Das Landesverwaltungsgericht hat im Sommer entschieden: Der Abriss des Hauses des Ehepaares aus Enzenkirchen (Bez. Schärding) muss binnen eines Jahres erfolgen.
Laut Behörde handelt es sich um einen sogenannten konsenslosen Schwarzbau: Teile des Hauses wurden auf einer als Grünland gewidmeten Fläche gebaut. Heute" hat ausführlich berichtet.
Der frühere Bürgermeister soll dennoch eine Baubewilligung erteilt haben. Jetzt ist die Causa um eine Facette reicher: Wie bekannt wurde, ist das Haus wahrscheinlich nicht der einzige Schwarzbau in der Innviertler Gemeinde.
Mittlerweile gibt es 23 Verdachtsfälle, wie aus einem jetzt publik gewordenen Ermittlungsbericht hervorgeht.
Gegen Ex-Bürgermeister ermittelt
Es wird bereits wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs gegen zwei ehemalige Ortschefs und einen Amtsleiter ermittelt, so Alois Ebner, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Ried, in den "Oberösterreichischen Nachrichten". Es gilt die Unschuldsvermutung.
"Es besteht der Verdacht von Bauten und Bebauungen ohne Bewilligungen im Grünland. Es werden alle betroffenen Eigentümer vom Landeskriminalamt einvernommen", sagt Ebner.
Die Ermittlungen werden "sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen". Nach dem Abschlussbericht werde entschieden, ob Anklagen erhoben werden oder nicht.
Nach Angaben des Bürgermeisters Christian Gmundner (FPÖ) handelt es sich bei den 23 untersuchten Verdachtsfällen nicht nur um Wohneinheiten. Auch Steinmauern oder Gartenhäuser würden analysiert. Die Liegenschaften sollen jetzt baupolizeilich überprüft werden.
Pfusch am Bau
Apropos Gebäude: In Vöcklabruck war ein Bauträger besonders dreist. Er wollte einen Schaden unter allen Umständen nicht beheben. Schließlich griff die Arbeiterkammer zu härteren Mitteln.