Wien

Familie isst Gemüseeintopf, da stürmt Wega die Wohnung

Beamte stürmten in Wien die falsche Wohnung: Dort saß eine Frau mit drei Kindern beim Essen, als sie plötzlich in den Lauf von Sturmgewehren blickten.

Thomas Peterthalner
Bozica K. (54) mit ihren Enkeln Leon, Antonio und Samuel.
Bozica K. (54) mit ihren Enkeln Leon, Antonio und Samuel.
Denise Auer

Bozica K. (54) verging Mittwoch (10.5.2023) in der Dirmhirngasse (Wien-Liesing) der Appetit. "Ich saß gerade mit meinen Enkeln beim Essen, es gab Gemüse-Eintopf. Plötzlich läutete es an der Türe." Draußen standen schwer bewaffnete Wega-Beamte. "Sie kamen in die Wohnung und haben geschrien, auf den Waffen leuchtete roter Laser. Ich hatte große Angst."

Einbrecher mit Ex-Mann verwechselt

Leon (15) Antonio (13) und Samuel (10) waren gerade von der Schule zu ihrer Oma nach Hause gekommen. Die Beamten nahmen die Kinder mit nach draußen. "Sie haben meinen Ex-Mann mit einem gesuchten Einbrecher verwechselt. Doch der tut keiner Fliege was zuleide." Den falschen Tipp sollen die Beamten auf einer Tankstelle in der Nähe bekommen haben. "Die Beschreibung passte leider auch auf meinen Ex-Mann." Die Wega suchte in der Wohnung angeblich auch nach Waffen. "Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen, wusste nicht was ich machen soll. Wir haben nicht einmal Spielzeugpistolen, weil sich die Kinder vor Waffen fürchten." 

Wienerin fürchtet um ihren Ruf

Erst nach einer halben Stunde war der Irrtum geklärt. Obwohl alles schnell aufgeklärt war und die Familie unschuldig ist, fürchtet die Wienerin um ihren guten Ruf. "Alle Nachbarn haben geschaut, sie glauben wir haben etwas angestellt. Wir sind noch kein Jahr in der Wohnung."

Polizisten entschuldigten sich

Die Beamten entschuldigten sich sofort bei der Familie. "Wenn sich Verdachtsmomente bei strafprozessualen Ermittlungen ergeben, hat die Polizei diesen Ansätzen nachzugehen", rechtfertigt eine Sprecherin den Einsatz. Der Familie könnte nun aber Schadenersatz zustehen. "Geregelt ist das im Polizeibefugnis-Entschädigungsgesetz", so die Sprecherin. 

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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