Russe in Wien vor Gericht

Falschgeld und zu fette Katze – Mann wird ausgewiesen

Schnurre aus dem Wiener Landl: Ein Hotelgast, der in seinem Zimmer eine Wildkatze gehalten hatte, fasste wegen falschen Fünfzigern 5 Monaten Haft aus.

Christian Tomsits
1/5
Gehe zur Galerie
    Hybridkatze "Archibald" war übergewichtig und musste eine Diät machen. Mittlerweile lebt das Tier artgerecht in einem tschechischen Tierheim.
    Hybridkatze "Archibald" war übergewichtig und musste eine Diät machen. Mittlerweile lebt das Tier artgerecht in einem tschechischen Tierheim.
    Bundeskriminalamt

    Skurriler Katzen-Krimi um einen angeblichen Anwalt Namens Oleksandr S.(44): Der ukrainisch-russische Doppelstaatsbürger wurde am 11. März in einem Wiener Luxushotel festgenommen, – er lebte schon vier Monate dort – nachdem er in umliegenden Supermärkten mehrere Dutzend falsche Fünfziger in den Umlauf gebracht hatte.

    Bei einer Razzia in seinem Hotelzimmer fanden die Beamten neben den restlichen Blüten –  wir berichteten – auch eine tierische Überraschung vor: Auf dem Bett kauerte eine übergewichtige Wildkatze. Die durch täglich frische Fleisch-Einkäufe mit dem Falschgeld völlig überfütterte Caracat war so stark übergewichtig, dass für die Betäubung die Dosis eines Geparden benötigt wurde und das Tier umgehend auf Diät gesetzt werden musste – mehr dazu hier.

    Warum der offenbar schwerreiche Mann aus Moskau überhaupt in Österreich war und was er eigentlich hier wollte, blieb auch beim Prozess am Mittwoch offen. Fest steht, dass der Flüchtling auf sehr großem Fuß lebte und am Zimmer gerne hochpreisige Weine schlürfte – die er natürlich in bar bezahlte. "Die falschen Scheine muss ich in Israel bekommen haben, als ich dort meine Philippe-Patek-Uhr um 10.000 Euro verkaufte", sagte der Angeklagte.

    Anwältin Bettina Caspar-Bures verteidigte beherzt: "Das Halten der Katze war in seiner Heimat völlig legal. Er war zu gutgläubig und wusste nicht, dass es Falschnoten waren", erklärte sie. Tatsächlich handelte es sich bei den Blüten um ehemalig echtes Geld, das aus aber einem Bankraub oder einer Bankomatsprengung stammt. Denn die Scheine waren aufgrund einer Alarmfarbe einmal rot verfärbt und mussten anschließend chemisch gereinigt und mit neuen Hologramm-Streifen versehen worden sein.

    Mann muss ohne Katze zurück nach Russland

    Der Richter sah trotz vieler einzelner Einkäufe (für seine Katze) keinen Vorsatz: "Dieses Raubtier muss wirklich viel gefressen haben", schmunzelte er. Sein mildes Urteil: Nur 5 Monate bedingte Haft – rechtskräftig. Doch gleich nach dem Prozess kam der Mann in Schubhaft und soll ohne Wildkatze "Archibald" nach Russland abgeschoben werden. Das Tier, das sich weiterhin offiziell in seinem Besitz befindet, müsste er sich aus Tschechien nachbringen lassen.

    Verdächtiger verteilte Falschgeld und hielt illegale Hybridkatze

    1/4
    Gehe zur Galerie
      Die Österreichische Nationalbank erkannte die falschen Banknoten und informierte die Polizei.
      Die Österreichische Nationalbank erkannte die falschen Banknoten und informierte die Polizei.
      Österreichische Nationalbank
      ct
      Akt.