Steiermark
Falscher Gewinn brachte Grazer echtes Geld
Eine Firma aus Malta scheiterte mit ihrer miesen Masche an einem streitbaren Steirer.
Dem Pensionisten waren Anfang 2020 bunte Zettel mit Gewinnversprechen ins Haus geflattert. Über 50.000 Euro hätte er bei einem Preisausschreiben gewonnen, hieß es dort. Die Sache hatte allerdings einen Haken.
Um das Geld zu bekommen, sollte er nämlich zuerst laut den "Teilnahmebedingungen" Produkte wie Nahrungsergänzungsmittel und Marmelade bestellen. Rund 400 Euro gab der 83-Jährige dafür aus, doch von dem Geld sah er nichts. Statt die Flinte ins Korn zu werfen, nahm der kämpferische Senior daraufhin den Absender ins Visier. "Die Lage war kompliziert, weil ein erstrittener Betrag auf Malta nur schwer exekutiert werden kann", so seine Anwältin Julia Eckhart zu "Heute". Schlimmstenfalls wäre der Grazer auf den Prozesskosten sitzen geblieben.
Dieses Risiko konnte die Juristin mit einer Finanzierungsfirma, die auf Provisionsbasis arbeitet, vermeiden und so kam es vor dem Bezirksgericht Graz West zum Prozess gegen die dubiosen Malteser. Ein Urteil wurde letztlich allerdings nicht gefällt – man einigte sich nun nach einigem Hin und Her auf eine Zahlung von 15.000 Euro an den Pensionisten.
Schon fünfter Erfolg
Für Eckhart nicht der erste Erfolg gegen Verfasser falscher Gewinnversprechen: "Ich beschäftige mich damit, seit mein Vater solche Sendungen bekam. Mittlerweile konnte ich schon fünfmal Geld erstreiten."