Wirtschaft

Falscher Apple-Mitarbeiter erschlich sich Nacktfotos

Ein Amerikaner gab sich als Apple-Mitarbeiter aus und erschlich sich so 620.000 Fotos aus iClouds. Er hatte es auf Nacktfotos junger Frauen abgesehen.

Leo Stempfl
Teilen
Über die iCloud hatte der 40-Jährige Zugang zu allen Fotos und Videos
Über die iCloud hatte der 40-Jährige Zugang zu allen Fotos und Videos
Daniel Reinhardt / dpa / picturedesk.com

Dem Mann ging offenbar auch ein bekannter Promi in die Fänge. Der Fall kam erst ins Rollen, weil eine Firma, die das Internet nach geleakten Nacktbildern von Personen des öffentlichen Lebens durchforstet, fündig wurde. Nachforschungen führten die Behörden zu einem 40-Jährigen aus Kalifornien, der 620.000 Fotos gespeichert hatte, wie die "Los Angeles Times" berichten.

Dazu nutze er Adressen mit Bezeichnungen wie "applebackupicloud" und "backupagenticloud". Er gab sich als Apple-Mitarbeiter aus und lockte seinen Opfern so das Passwort für ihren iCloud-Zugang heraus, wo die Fotos von iPhones standardmäßig hochgeladen und gespeichert werden. Ermittler fanden über 500.000 E-Mails, 4.700 davon enthielten Passwörter.

20 Jahre Haft drohen

Zumindest 306 Accounts durchforstete er daraufhin. Er hatte es dabei auf junge Frauen abgesehen, wie er den Ermittlern gegenüber eingeräumt haben soll. Die 620.000 heruntergeladenen Fotos und 9.000 Videos sortierte er anschließend danach, ob es sich um einen "Gewinn" oder um eine "Niete" handelte und verkaufte weiter.

Dank der Auswertung seiner kompletten Kommunikation mit Hilfe seines Internetanbieters konnten die Behörden seine Vorgangsweise genauestens durchleuchten. Weil die Strafen aller Delikte zusammengerechnet werden drohen ihm nun bis zu 20 Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Mehr zum Thema