Formel 1

Legende schießt gegen F1-Stars nach Hitze-Rennen

Der Katar-GP wird als einer der heißesten in die Geschichte eingehen. F1-Ikone Gerhard Berger das Problem nicht beim Wetter, sondern bei den Fahrern.

Sport Heute
Max Verstappen mit den Coolpacks
Max Verstappen mit den Coolpacks
IMAGO

Der GP Katar war ein Rennen der Extreme: Die Stars litten unter Bedingungen von bis zu 33 Grad Lufttemperatur und einer Luftfeuchtigkeit von 73 Prozent. Alpine-Fahrer Esteban Ocon übergab sich mehrfach, Lance Stroll wurde beinahe ohnmächtig. "Es war das härteste Rennen meiner Karriere", so Ocon, andere pflichteten ihm bei. Ferrari-Pilot Charles Leclerc forderte Änderungen.

Nun überraschen zwei Experten mit Aussagen, die aufhorchen lassen. Die ehemaligen F1-Piloten Gerhard Berger und Christian Danner diskutierten das Thema auf ServusTV. "Ich glaube, das ist einfach eine Frage der Kondition. Wenn du richtig fit bist, wird dir nicht schlecht. Das ist ein Kreislaufthema", sagte Berger.

Danner legte noch eins drauf und kritisierte das Training der F1-Stars. Der RTL-Experte meinte: "Die sollen im Winter auf die Langlaufloipe gehen und nicht nur im Gym hübsch die Muskeln machen, damit das Sixpack stimmt. Entschuldigung, das ist jetzt nicht abwertend, aber für meine Begriffe war es keine allzu große Überraschung, dass in Katar die Temperaturen hoch sind. Ich glaube, davon konnte man ausgehen."

Damit nicht genug, der 65-Jährige legte nach. "Es kann nicht sein, dass die Fahrer nicht gut genug trainiert sind. Ich glaube, die sind vielleicht falsch trainiert. Aber für solche Bedingungen kann man trainieren. Man kann in die Sauna gehen, das Rad hinstellen und darauf fahren", schlug der Deutsche vor.

Dass die heutigen Piloten besser austrainiert sind als Berger und Danner zu ihren Zeiten, steht außer Frage. Die beiden Experten bestätigen das, indem sie keinesfalls behaupten, sie seien damals fitter gewesen. "Mir wurde immer schlecht, weil ich keine Kondition hatte. Ich kann mich an einen Grand Prix erinnern, in Detroit. Da stand fünf Runden vor Schluss ein Wagen auf der Seite, und der Kopf des Fahrers hing so rum. Das war Christian Danner", sagte der 64-jährige Berger und lachte.

Nach dem extremen Rennen kündigte der Internationale Automobilverband FIA Untersuchungen an. Ob es aber wirklich in Zukunft Maßnahmen braucht, stellt Berger infrage. Für ihn ist es nur logisch, dass die Fahrer gegen Rennende erschöpft sind, einige hätten halt mehr zu kämpfen als andere, so der Österreicher. "Ich habe früher schon auch trainiert. Ich war speziell in der zweiten Hälfte meiner Karriere körperlich fit. Aber in der ersten Hälfte wusste ich, dass das immer mein Limit war. Und die Rennen musste ich mir nach diesem Limit einteilen."