Welt
35-Jähriger stürzt aus Flugzeug ungebremst in den Tod
Vor den Augen Dutzender Zuschauer und seiner Kollegen ist am Samstag ein deutscher Fallschirmspringer ums Leben gekommen.
Der erfahrene Extremsportler hatte sich kurz vor 16 Uhr mit zwei anderen Athleten über der norddeutschen Gemeinde Ganderkesee (Niedersachsen) nahe Bremen aus dem Flugzeug gestürzt. Doch als die Männer nach ein paar Kunststücken ihre Fallschirme zogen, kam es zum Unglück.
Während sich bei seinen zwei Kollegen nach rund 60 Sekunden im freien Fall das lebensrettende Seidentuch ganz normal öffnete, versagte der Fallschirm bei dem 35-Jährigen komplett. Auch der Reserveschirm für den Notfall öffnete sich nicht.
Vor den Augen Dutzender Menschen stürzte der Mann aus dem Landkreis Stade völlig ungebremst – Fallschirmspringer erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 200 Stundenkilometern – in ein Maisfeld. Der 35-Jährige war sofort tot.
Trotz der sofort eingeleiteten, umfangreichen Suchmaßnahmen unter Beteiligung mehrerer Feuerwehren und Polizeistreifen konnte seine Leiche erst gegen 18 Uhr durch die Besatzung eines Polizeihubschraubers gesichtet werden. Der Notarzt vor Ort konnte nichts mehr tun.
Ein Kriseninterventionsteam musste sich noch vor Ort um die beiden Begleiter und die eingesetzten Einsatzkräfte kümmern.
Ermittlungen
"Wir sind tief betroffen. Unter uns Fallschirmspringern im Norden kennt jeder jeden, wir können noch gar nicht fassen, was passiert ist. Wir müssen uns erst einmal sortieren und uns zusammensetzen, gucken, wie es weitergeht", sagt Steffen Ahrens von der Fallschirmsportschule "YourSky Luftsport" in Ganderkesee gegenüber der "Bild"-Zeitung. Der Sprungbetrieb ist vorübergehend erstmal eingestellt.
Wie es zu dem vollständigen Versagen beider Schirme kommen konnte, ist jetzt Gegenstand der Ermittlungen.