Wien

Fall Leonie – Polizisten bezahlten Zeugen 1.500 Euro

Für Tipps, die zur Festnahme von drei Verdächtigen führten, gab es Zahlungen an einen Zeugen. Beamten ließen sich Infos insgesamt 1.500 Euro kosten.

Christian Tomsits
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    Tag 5 im Prozess am Wiener Straflandesgericht
    Tag 5 im Prozess am Wiener Straflandesgericht
    Hertel Sabine

    Das umfangreiche Gerichtsverfahren gegen die drei Verdächtigen im furchtbaren Fall Leonie geht dem Ende entgegen. Am Montag waren am vorletzten Verhandlungstag in Wien zahlreiche Zeugen am Wort. Dabei kam Unglaubliches heraus: Ein Bekannter der Beschuldigten bekam von Polizisten, die er mit Informationen versorgte hatte, Geld – und gar nicht wenig.

    Bekannter der Täter packte gegenüber Ermittlern aus

    In Summe durfte der junge Mann insgesamt 1.500 Euro der Mord-Ermittler einstecken: 500 Euro für Hinweise für zwei Festnahmen in Wien, 1.000 Euro für Infos, die zum Aufgriff des 23-Jährigen führten, der sich nach London abgesetzt hatte. "Wir haben ein gewisses Budget für die Anerkennung von solchen Hilfsleistungen", erklärte ein involvierter Beamter freimütig.

    Mann wollte mehr Geld verdienen, blitzte ab

    Der "Gelegenheitsinformant" soll dann aber versucht haben, an noch mehr Geld zu kommen und erfundene Geschichten angeboten haben. Danach gab es keinen Kontakt mehr. Das Urteil fällt am 2. Dezember. Alles andere als Schuldsprüche gegen die drei bisher nicht geständigen Afghanen (19, 20, 23) wäre eine Überraschung. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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