Ärger nach Insolvenzen

Fahrschule pleite – Hunderte sind jetzt schon betroffen

Wenn Fahrschulen in die Insolvenz schlittern, kann das für Kunden bitter sein. Viele zahlen im Vorhinein, das Geld ist bei einer Pleite weg.

Oberösterreich Heute
Fahrschule pleite – Hunderte sind jetzt schon betroffen
Wenn Fahrschulen pleite sind, schauen jene meist durch die Finger, die schon eine Vorauszahlung geleistet haben.
Getty Images/iStockphoto

Im Vorjahr führte die behördliche Schließung der Fahrschule Friends zum nächsten Insolvenzverfahren in der Branche. Wie die Arbeiterkammer jetzt wieder warnt, kommen die betroffenen Fahrschüler finanziell im wahrsten Sinne des Wortes "unter die Räder".

"Sie müssen darauf hoffen, im Insolvenzverfahren des ehemaligen Fahrschulbetreibers zumindest einen Teil der bereits geleisteten Zahlungen ersetzt zu bekommen", so die Arbeiterkammer.

Bereits in den vergangenen beiden Jahren gab es laut Arbeiterkammer mehrere hundert Geschädigte nach Fahrschulschließungen.

"Nicht alle von ihnen bekamen die bereits geleisteten Zahlungen zurück", so die AK. Viele Fahrschüler, die für ihre Führerscheinausbildung schon gezahlt, diese dann aber wegen der Insolvenz in anderen Fahrschulen fortführen mussten, blieben auf den zusätzlichen Kosten sitzen. "In den meisten Fällen sind noch immer mehrere hundert bis über tausend Euro ausständig."

Die Arbeiterkammer fordert eine gesetzliche Insolvenzabsicherung. Dafür müsste, so AK-Chef Andreas Stangl, die Fahrschulbranche ihre Widerstände dagegen aufgeben. Der Nationalrat müsste das Gesetz beschließen.

Sozialministerium und Klimaministerium zuständig

Rückenwind verspürt die AK von der oberösterreichischen Landespolitik: "So hat der Landtag im vergangenen Jahr die Bundesregierung mit einer Resolution aufgefordert, die geleisteten Vorauszahlungen per Gesetz abzusichern. Zuständig sind das Klimaschutzministerium und das Sozialministerium".

Wie viele Fahrschüler nun erneut für nicht erbrachte Ausbildungen draufzahlen und zu anderen Fahrschulen wechseln mussten, wird das Insolvenzverfahren zeigen.

"Schon bisher haben sich mehr als hundert Betroffene beim AK-Konsumentenschutz wegen Rückzahlungsansprüchen erkundigt", warnt die AK.

AK-Präsident Andreas Stangl fordert: "Es braucht einen Schutzschirm für die Betroffenen. Die Fahrschulen müssen endlich gesetzlich dazu verpflichtet werden, eine Insolvenzversicherung abzuschließen. Es kann nicht sein, dass bei jeder Pleite mehrere hundert junge Menschen finanziell draufzahlen."

Von der aktuellen Insolvenz betroffene Fahrschülerinnen können offene Forderungen im Insolvenzverfahren geltend machen, dafür sind laut AK 25 Euro zu bezahlen. Dafür können folgende Formulare verwendet werden.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Hunderte von Fahrschülern sind finanziell betroffen, wenn Fahrschulen insolvent gehen, da sie im Voraus zahlen und bei einer Pleite ihr Geld verlieren könnten
    • Die Arbeiterkammer fordert eine gesetzliche Insolvenzabsicherung für die Fahrschulbranche, um die Betroffenen zu schützen
    • Darüber hinaus haben sich bereits hunderte von Betroffenen an den AK-Konsumentenschutz gewandt, um Rückzahlungsansprüche zu prüfen
    red
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