Braathen-Überraschung

Fährt Ski-Star nach Blitz-Rücktritt für anderes Land?

Lucas Braathen ließ am Freitag die Bombe platzen. Der Ski-Star trat zwei Tage vor dem Saisonauftakt plötzlich zurück. 

Sport Heute
Fährt Ski-Star nach Blitz-Rücktritt für anderes Land?
Lucas Braathen hat völlig überraschend seine Karriere beendet.
Lucas Braathen hat völlig überraschend seine Karriere beendet.

Damit hat niemand gerechnet! DLucas Braathen, 23-jähriger Ski-Star, lud am Freitagvormittag in Sölden zu einer Pressekonferenz – zwei Tage vor dem Saisonstart mit dem Gletscher-Riesentorlauf auf dem Rettenbachferner. Doch statt über die bevorstehende Saison zu sprechen, erklärte der Slalom-Gesamtweltcupsieger der abgelaufenen Saison plötzlich und unerwartet seinen sofortigen Rücktritt vom Skisport. 

"Um in dem System weiterfahren zu können, muss ich nicht zur meine Träume, sondern auch meine Freude aufgeben. Ich bin nicht bereit, das zu tun. Jetzt bin ich wieder frei", erklärte Braathen, der immerhin fünf Weltcuprennen gewinnen konnte – das erste davon vor drei Jahren in Sölden – unter Tränen, verkündete seinen Rücktritt. 

Streit mit dem Verband

Braathen liegt schon seit Monaten mit dem norwegischen Skiverband im Streit. Zunächst, weil der 23-Jährige die Werbeflächen auf seinem Helm nicht frei vermarkten konnte. Dann, weil der Edel-Techniker einen Werbedeal mit dem Sportbekleidungsunternehmen J. Lindeberg abschloss, das in direkter Konkurrenz zum norwegischen Verbandsausrüster Helly Hansen steht. Der Verband drohte dem Athleten mit einer Geldstrafe. Nun zog Braathen die Reißleine. 

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    Comeback für ein anderes Land? 

    War es das also wirklich für den Gewinner der Slalom-Kristallkugel? Das mag im Ski-Weltcupzirkus niemand so richtig glauben. Braathen ist zu jung, und letztendlich auch zu talentiert, um so früh schon aufzugeben. Stattdessen macht sich bereits eine andere Theorie unter den Weltcup-Fahrern breit: der 23-Jährige könnte einfach die Nation wechseln. Braathen hat eine brasilianische Mutter und besitzt deshalb auch die Doppelstaatsbürgerschaft, er könnte also für das südamerikanische Land an den Start gehen. "Ich wäre nicht überrascht, wenn er im nächsten Winter für Brasilien starten würde. Der brasilianische Verband hätte sicher nichts dagegen, wenn er J. Lindeberg-Bekleidung und Red Bull als Sponsor mitbringen würde", meinte der Schweizer Ski-Star schmunzelnd im "Blick". 

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      Ein Gedanke, den auch bereits Braathens Rennchef bei Atomic, Christian Höflehner, hatte. "Im Moment beantwortet Lucas die Frage, ob er an ein Comeback für Brasilien denke, mit einem klaren Nein. Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass er mit etwas Abstand über ein Comeback nachdenken wird. Ich würde mich über einen solchen Sinneswandel freuen. Schließlich hat unser Sport Typen wie Lucas bitternötig", meinte der Atomic-Mann. 

      red
      Akt.
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