Die Bullen hatten es schwer in der Londoner O2 Arena, die Herzen der Fans flogen klar anderen Teams zu. So erhielten Ferrari und Siebenfach-Weltmeister Lewis Hamilton besonders viel Applaus. Genauso wie Mercedes-Star George Russell oder Konstrukteurs-Weltmeister McLaren mit dem britischen Piloten Lando Norris. Für Red Bull gab es derweil Buh-Rufe, als das Design des RB21 vorgestellt wurde – für Teamchef Christian Horner und auch Vierfach-Weltmeister Max Verstappen, obwohl der Niederländer selbst schwieg.
Und sich lediglich abseits des großen Spektakels äußerte, dabei ungewohnt zurückhaltende Töne anschlug. Als der Niederländer auf sein neues Gefährt, den RB21, angesprochen wurde, meinte der Sieger von 63 Formel-1-Rennen lediglich: "Man versucht jedes Jahr, das Rennauto zu verbessern, und wir glauben auch, dass uns das gelungen ist."
"Aber aktuell ist es unmöglich zu sagen, wo uns das hinführen wird. Ich bin mit dem neuen Auto ja noch keinen Meter gefahren. Wir wissen nicht, was die Gegner auf Lager haben. Für mich ist das also reine Zeitverschwendung, so denke ich nicht", ergänzte der Niederländer.
Was Verstappen damit meint: In der Saison 2024 hat Red Bull die Vormachtstellung klar verloren., war Verstappens Bolide nicht mehr das dominierende Auto im Feld. Trotzdem hat es der mittlerweile 27-Jährige geschafft, seinen vierten WM-Titel in Folge einzufahren. Verstappen zeigte Reife, verwaltete seinen Vorsprung und holte den Fahrer-WM-Titel mit einem komfortablen Vorsprung auf Norris, während sein Red-Bull-Team in der Konstrukteurswertung auf den dritten Platz abgestürzt ist.
"Ich versuche immer, konstant Spitzenergebnisse einzufahren, so wenige Fehler wie möglich zu machen. Konstanz ist der Schlüssel, um dann im Herbst ein Wörtchen mitreden zu können, wenn es um den Titel geht", erklärte Verstappen.
Das Ziel bleibt freilich eindeutig definiert: der fünfte Fahrer-WM-Titel in Serie – aufgrund des konstant bleibenden Reglements, das erst 2026 umfangreich geändert wird, durchaus ein realistisches Ziel. "Wir müssen unseren Piloten ein Auto mit einem breiten Arbeitsfenster geben. Wir hatten 2024 ein sehr schnelles Auto, aber wir konnten es nur in einem schmalen Fenster zum Arbeiten bringen. Das muss sich ändern", betonte Teamchef Horner.