"Wendepunkt seiner Karriere"
F1-Star brach Handschlag-Deal mit Mateschitz
Daniel Ricciardo fährt ab sofort nicht mehr in der Formel-1. Jetzt verriet Helmut Marko über einen Wendepunkt in Ricciardos Karriere.
Seit Donnerstag ist es nun endgültig offiziell. Daniel Ricciardo wurde vom Red-Bull-Nachwuchs-Team Racing Bull vor die Türe gesetzt, darf nicht einmal die laufende Formel-1-Saison zu Ende bestreiten. Liam Lawson folgt auf den 35-Jährigen. Ob dies gleichbedeutend mit dem Karriereende des "Sonnyboys" ist, bleibt abzuwarten, gilt allerdings als wahrscheinlich.
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko erzählte jetzt in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von "Formel1.de" über einen Wendepunkt in der Karriere des Australiers. Ein gebrochener Handschlagdeal mit dem verstorbenen Dietrich Mateschitz 2018 soll dafür ausschlaggebend gewesen sein, hinterließ beim Red-Bull-Boss reichlich Unmut.
Handschlagdeal mit Mateschitz gebrochen
Eigentlich war Ricciardos Vertragsverlängerung für die Saison 2019 bei Red Bull Racing per Handschlag fixiert, zumindest vermeintlich.
Helmut Marko erinnerte sich: "Es war eine Veranstaltung am Grazer Hauptplatz. Und danach haben wir uns zusammengesetzt und sind eigentlich zu einer Einigung gekommen. Mit Handschlag besiegelt. Er fuhr dann nach Salzburg und hat dort das Gleiche mit Dietrich Mateschitz gemacht."
Langstreckenflug war Wendepunkt
"Aber er hat gewisse Bedenken gegen den Honda-Motor gehabt, der ja zu uns gekommen wäre, und hat halt scheinbar dem Gesülze von Renault und Cyril Abiteboul mehr Gehör geschenkt", erzählte Marko über Ricciardos mögliche Wechselgründe.
In einem Langstreckenflug nach Amerika entschied sich der Australier, das Angebot von Renault anzunehmen. Somit brach der 35-Jährige seine Vereinbarung mit Red Bull, begab sich auf den Scheideweg seiner Karriere.
Der plötzliche Sinneswandel hätte beim damaligen Red-Bull-Boss Mateschitz für reichlich Unmut gesorgt. "Der hat sehr viel Wert draufgelegt, dass man das, was man per Handschlag besiegelt, auch einhält."
Erfolglose Jahre bei Renault und McLaren
Nach erfolglosen Jahren bei Renault (2019/20) als auch bei McLaren (2021/22) kehrte der Australier nach dem Tod von Mateschitz 2023 zur Red-Bull-Familie zurück. Beim Junior-Team sollte er sich als möglicher Partner für Max Verstappen empfehlen.
"Ich weiß nicht, was genau passiert ist. Wenn wir das wüssten, hätten wir ihm ja geholfen", bedauerte Marko den Leistungsabfall des 35-Jährigen. Ricciardo sei der "Killerinstinkt" abhandengekommen. Der Australier gewann in seiner Karriere acht Formel-1-Rennen, sieben davon für Red Bull.
Auf den Punkt gebracht
- Daniel Ricciardo wurde vom Red-Bull-Nachwuchs-Team Racing Bull entlassen und darf die laufende Formel-1-Saison nicht beenden, was möglicherweise das Ende seiner Karriere bedeutet
- Helmut Marko enthüllte, dass ein gebrochener Handschlagdeal mit dem verstorbenen Dietrich Mateschitz im Jahr 2018 ein Wendepunkt in Ricciardos Karriere war, der zu seiner Entscheidung führte, zu Renault zu wechseln, was letztlich zu erfolglosen Jahren bei Renault und McLaren führte