Formel 1

F1-Farce! Jetzt protestiert wieder Team gegen Ergebnis

Zum zweiten Mal in Folge ist nach der Champagner-Dusche nicht klar, ob sich die feiernden Formel-1-Stars nicht zu früh gefreut haben.

Sebastian Klein
Max Verstappen siegt in Australien.
Max Verstappen siegt in Australien.
IMAGO/Action Plus

Die Formel 1 hat ein Protest-Problem!

Wie schon in Dschidda wird auch der Chaos-Grand-Prix von Australien am grünen Tisch mitentschieden werden. Am Sonntag strahlte Max Verstappen über seinen zweiten Saisonsieg. Der Red-Bull-Star dominiert weiter, setzte sich vor Rekord-Champ Lewis Hamilton und Aston-Martin-Altmeister Fernando Alonso durch.

Gerüchte, dass Mercedes gegen Verstappen und dessen Startposition beim zweiten (!) Re-Start protestiere, wischte Silberpfeil-Boss Toto Wolff schnell vom Tisch. Stunden nach Rennende kommt es nun doch zu einem tatsächlichen Protest. Nicht von Mercedes, Haas F1 will gegen das Classement vorgehen.

Warum Haas sauer ist

Auslöser sind die chaotischen Szenen direkt im Anschluss an die angesprochene Re-Start-Phase zwei Rennrunden vor dem Ende. Alonso wurde von Ferrari-Star Carlos Sainz ausgedreht, anschließend durchgereicht. Die beiden Alpines crashten. Weiter hinten im Feld flogen ebenfalls die Fetzen und Autoteile. Die Folge: dritte (!) rote Flagge, wilde Diskussionen im Paddock und schlussendlich ein Finish hinter dem Safetycar.

Die Reihenfolge: jene des Re-Starts. Sprich: Alonso erhielt zum zweiten Mal in Folge einen verloren geglaubten Podestplatz zurück. Bereits in Dschidda war er nach der Champagnerdusche als Dritter durch eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe und vom Stockerl gestoßen worden. Ein erfolgreicher Protest seines Teams hatte dann eine Regel-Misskommunikation der FIA aufgedeckt, zu Alonsos Rückkehr aufs Stockerl geführt.

Auch in Melbourne steht noch Stunden nach der Zieldurchfahrt das endgültige Ergebnis nicht fest. Haas setzt sich für seinen Fahrer Niko Hülkenberg ein, der einen exzellenten Re-Start erwischte, bis auf Rang vier vorgespült wurde, dann durch die Entscheidung der FIA unter anderem wieder hinter Alonso zurückrutschte.

Formel-1-Farce

Für Hülkenberg geht es um Platz vier oder Platz sieben. Für die Formel 1 um viel mehr. Seit dem Skandal-WM-Finale von Abu Dhabi 2021 hat die PS-Königsklasse ein Glaubwürdigkeitsproblem. Proteste gehören inzwischen zum Rennalltag. Der Vorwurf: Fairness wird zu Gunsten des Spektakels hinten angestellt. Regeln werden inkonsequent oder gar falsch ausgelegt. Teams, Fahrer und Fans bemängeln die fehlende, klare Linie.

Oder, wie es ServusTV-Kommentator Andreas Gröbl live auf Sendung passend einordnete: "Man stelle sich vor, wir würden uns von einem Champions-League-Match verabschieden und sagen: 'Das Spiel ist 2:1 oder 0:1 ausgegangen, schalten Sie nächste Woche wieder ein.' Da muss sich die FIA etwas einfallen lassen."

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