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Extremsport-Spiel Steep von Ubisoft im Hands-On
Ob im Wingsuit, mit dem Paragleitschirm, auf Skiern oder am Snowboard - in Steep hat man vier Möglichkeiten, dem Adrenalinrausch in den verschneiten Alpen zu fröhnen. Ubisoft sorgte mit der Ankündigung des Extremsportspiels auf PC, PlayStation 4 und Xbox One für gehörig Aufsehen. Wir haben Steep auf der Game City ausprobiert.
Ob im Wingsuit, mit dem Paragleitschirm, auf Skiern oder am Snowboard - in Steep hat man vier Möglichkeiten, dem Adrenalinrausch in den verschneiten Alpen zu fröhnen. ausprobiert.
Steep spielt sich in einer Online-Open-World ab, in der sich der Spieler in den verschneiten europäischen Alpen, aber auch in Alaska wiederfindet. Die Grafik zeigt sich dabei in einer animierten Form von GoPro-Action-Aufnahmen - so wie viele Extremsportler die Cam auch in der Realität nutzen. Was der Spieler macht, bleibt ihm überlassen. Zuerst einmal geht es an die Auswahl des Extremsports - Paragleiten, Wingsuit-Fliegen, Snowboarden und Skifahren kann man.
Und nun? Erkundet man auf eigene Faust und ungebunden das Gelände? Fliegt oder springt man ohne konkretes Ziel zu Tal? Oder stellt man sich Live-Herausforderungen gegen andere Spieler? Steht man am höchsten Gipfel der Alpen, werden die verschiedenen Herausforderungen in kleinen, farblich markierten Feldern eingeblendet. Per rechter Schultertaste (unser Hands-On lief über die Xbox One) holt man das Fernglas aus dem Anorak und bekommt bei Blick auf die Felder eine genaue Beschreibung, um was es geht.
Aus den Open-World-Hits gelernt
Ubisoft kommt bei Steep vor allem die immense Erfahrung bei Open-World-Games zugute. Die offene Spielewelt wirkt nie überfüllt, aber auch nie leer. Herausforderungen findet man zuhauf, ohne dass der Horizont damit überladen wäre. Wer einfach frei fahren oder fliegen will, hat dagegen nicht ständig die bunten Felder im Blick. Alleine fühlt man sich aber trotzdem nicht, denn durch die Online-Anbindung rauscht immer mal wieder der eine oder andere Snowboarder oder Paragleiter an einem vorbei - so wie es in der Realität der Fall wäre.
Großartig ist aber auch, dass Steep den Spieler bei den Sportarten nicht einschränkt, sondern einen fließenden Wechsel zwischen den vier Extremsportarten ermöglicht, ohne dass man sich durch Menüs graben oder Einstellungen vornehmen muss. Hier kommt die linke Schultertaste zum Einsatz: Einfach drücken und halten, mit dem Stick die gewünschte Sportart auswählen und schon findet man sich etwa auf Skiern statt dem Snowboard wieder. Wer Realismus will, kann eine steile Piste bis zu einem geeigneten Startpunkt zum Paragleiten hochstapfen. Oder aber man wählt die Schnellreisefunktion und lässt sich direkt dort absetzen. Gleiches gilt für Wiederholungen - nach Stürzen kann man sich aufrappeln und wieder Geschwindigkeit gewinnen, oder man drückt den Reset-Knopf und findet sich sofort am Startpunkt wieder.
Noch einiges zu tun
Steep wirkt bereits jetzt riesig und doch finden sich Zeichen dafür, dass die Entwickler noch einiges an Arbeit vor sich haben. Genial ist bisher schon einmal die Kameraführung, nicht nur bei der Third-Person-Perspektive. Richtig Adrenalin pumpt durch den Körper, wenn man die mit GoPro lizenzierte Ich-Perspektive wählt. Der Blick auf die Skier oder das Bord, der Blick hoch zum Gleitschirm oder auf den näher rasenden Boden - es wirkt, als würde man das Ganze wirklich durch eine Actioncam sehen. Kommen Tricks wie Sprünge, Drehungen und Überschläge hinzu, kann man den Ansatz durchaus brillant bezeichnen.
Durch die Stunts sammelt man übrigens Punkte, die in Dutzenden Highscore-Listen angezeigt und mit anderen Gamern verglichen werden. Die Nebel-und Schneeeffekte, die Ubisoft in den ersten Trailern zeigte, waren jedoch im Hands-On noch nicht flächendeckend beziehungsweise so schön umgesetzt zu sehen. Auch die Steuerung könnte nach unserem Geschmack noch etwas nachjustiert werden - während sie beim Skifahren und Snowboarden etwas lasch reagiert, zeigt sie sich beim Wingsuit-Fliegen überaus sensitiv. So oder so - wer nicht gerade den Berg runterbrettert, dem stehen auch coole Videoaufnahme- und Schnittmodi zur Verfügung, um mit dem virtuellen Extremsport-Erlebnis zu protzen.
Fazit
So groß sich der Anspruch des Games zeigt und dessen Inhalt ist, so viel hat Ubisoft wohl noch am sozialen Online-Extremgame zu feilen. Doch bereits jetzt deutet sich an, dass Ubisoft mit Steep einen Titel vorbereitet, der zu einem der größten Hits werden könnte. Wer nur irgendetwas mit Winter- oder Extremsport anfangen kann, der sollte den Titel im Auge behalten. Das Hands-On ließ uns jedenfalls mächtig beeindruckt zurück.
Im Wingsuit ist Action angesagt, am Paragleitschirm ein etwas entspannteres Sporterlebnis. Beim Snowboarden und Skifahren dagegen fühlten sich Tricks bei der Steuerung noch etwas "hölzern", unnatürlich an. Bis 2. Dezember ist aber noch Zeit für das ambitionierte Mega-Projekt. Hoffentlich wird die genützt und Steep findet die Balance zwischen Realismus und Action, die die Massen begeistern würde.