Österreich
Explosion in Wien: "Als würde eine Bombe einschlagen"
Montagfrüh erschütterte eine Explosion ein Haus in der Wiener Goldschlagstraße. "Es war wie eine Bombe", so die Anrainer zu "Heute".
Ein Kühlschrank, der durch ein Fenster in den Innenhof geschleudert wurde, zerborstene Scheiben, herausgerissene Türen und jede Menge Schutt: Das Haus in der Goldschlagstraße 128 (Penzing) gleicht einem Trümmerfeld. Montagfrüh gegen 4.50 Uhr kam es zu einer gewaltigen Explosion – "Heute" berichtete.
Eine Wohnung im ersten Stock des Hauses wurde komplett zerstört, die beiden Bewohner – ein Pärchen – hatten unglaubliches Glück: Die Frau (30) wurde leicht verletzt, erlitt Prellungen sowie Abschürfungen und wurde in Begleitung ihres unverletzten Mannes (33) in ein Spital gebracht. Bei der 30-Jährigen – sie soll dem Vernehmen nach im 7. Monat schwanger sein – setzten allerdings laut Polizeisprecher Mattias Schuster aufgrund des Schocks die Wehen ein. Auch ein Bewohner (63) des Hauses, der auf Sauerstoff angewiesen ist, wurde von der Rettung erstversorgt.
Alle Fotos: Hier kam es zur Explosion in der Altbau-Wohnung
„"Meine Eingangstüre wurde durch die Explosion herausgerissen. Die Wucht war so stark, dass es mich mit meinen 120 Kilos aus dem Bett gehoben hat" - ein Hausbewohner“
Beim "Heute"-Lokalaugenschein waren die restlichen Mieter – sie wurden kurzfristig in einem Bus der Wiener Linien untergebracht – noch immer sichtlich erschüttert von der Explosion: "Es war wie eine Bombe", schildert etwa Zoran S. (72), der seit 1985 in der Goldschlagstraße wohnt.
Der Pensionist flüchtete mit seiner Frau und seinem Enkel ins Freie: "Meine Wohnung im Erdgeschoß ist zum Glück verschont geblieben, nur die Decke im Bad hat was abbekommen", so Zoran S. Die Explosions-Wohnung hingegen ist komplett zerstört, sämtliche Fenster wurden ebenfalls beschädigt. Auch auf die Straße wurden Trümmer geschleudert und parkende Pkw beschädigt. Auch ein weiterer Nachbar ist betroffen: "Meine Eingangstüre wurde durch die Explosion herausgerissen. Die Wucht war so stark, dass es mich mit meinen 120 Kilos aus dem Bett gehoben hat."
Haus soll renoviert, Wohnungen verkauft werden
Laut einer weiteren Hausbewohnerin gab es vor etwa drei Jahren einen Eigentümer-Wechsel. Seitdem dürften einige der insgesamt elf Wohnungen leer stehen. So wussten die Mieter auch nicht, dass die Explosions-Wohnung derzeit bewohnt ist: "Alle neueren Mieter, die nur einen befristeten Mietvertrag hatten, sind wieder weg. Nur wir Langzeit-Mieter mit den unbefristeten Verträgen sind noch da", so die Anrainerin zu "Heute". Das Haus soll demnach renoviert, die neuen Wohnungen verkauft werden: ”Vor einem Monat war jemand da, der die Wohnungen vermessen und fotografiert hat. Er meinte, dass das für den Architekten sei."
Die Ursache der Explosion steht laut Polizeisprecher Schuster noch nicht fest, als Auslöser wird aber ein Gas-Gebrechen vermutet. Das Landeskriminalamt ermittelt. Bis feststeht, ob das Gebäude wieder gefahrlos betreten werden kann, werden die Bewohner in einem Hotel untergebracht. Die Feuerwehr war mit 69 Mann und 18 Fahrzeugen im Einsatz.