"Nicht blind vertrauen"

Experten warnen jetzt vor gefälschten Hotelbewertungen

Der ÖAMTC mahnt bei Online-Hotelbewertungen zur Vorsicht! Denn viele durch KI manipulierte Beurteilungen sind schwer zu erkennen. Es gibt aber Hilfe.

André Wilding
Experten warnen jetzt vor gefälschten Hotelbewertungen
Hotelbewertungen im Internet sollte man gut überprüfen.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Online-Bewertungen und Rezensionen spielen bei der Reisebuchung und -planung eine große Rolle. Gerade bei der Suche nach dem passenden Hotel, Apartment oder Ferienhaus verlassen sich Reisebegeisterte oft auf Empfehlungen aus dem Internet. "Bewertungen von anderen Hotelgästen sind eine beliebte Grundlage für die Wahl eines Hotels, dennoch sollte man nicht blind darauf vertrauen", weiß Dagmar Redel, ÖAMTC-Reiseexpertin.

"Die Bewertungen sind klarerweise praktisch und auch sinnvoll, sie schaffen Orientierung und Transparenz im Angebotsdschungel. Immer wieder kommt es aber vor, dass Bewertungen manipuliert werden." Werden KI-Programme wie ChatGPT oder ähnliche verwendet, ist es besonders schwer gefälschte Bewertungen zu erkennen.

Darauf sollte man achten

Formulierung: Bei Textpassagen, die wie Katalogsprache klingen, ist Skepsis geboten. Formulierungen wie "Die Hotelbar lädt zum Verweilen ein" würden kaum Urlauber:innen so schreiben. Häufig lohnt sich eine Prüfung mittels Suchmaschine – tauchen die Passagen beispielsweise auch auf der Hotel-Website auf, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um professionell erstellte Texte. "Ein Vergleich der Hotelbewertungen über mehrere Portale bzw. Plattformen hinweg ist sinnvoll: Wiederholen sich Formulierungen oder ähneln sie einander, dann kann das auf eine Fälschung hinweisen", so Redel.

Textlänge: Eine sehr kurze Bewertung ist genauso verdächtig wie seitenlange Ausführungen. Die ÖAMTC-Reiseexpertin erklärt: "Generell gilt: Je konkreter eine Bewertung, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie tatsächlich von Hotelgästen stammt. Hinweise auf Echtheit liefern auch Bewertungen, die auf bestimmte Bedürfnisse eingehen – wenn z. B. Eltern über verfügbare Kinderbetten schreiben."

Hotelname: Wird der Name des Hotels vollständig ausgeschrieben und im Text mehrmals wiederholt, deutet das auf einen werblichen Eintrag im Deckmantel einer Kundenrezension hin.

Datum der Rezensionen: Stöbert man durch Bewertungen, lohnt es sich beim Veröffentlichungsdatum genau hinzuschauen. Gibt es viele Bewertungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums, z. B. kurz nach Eröffnung des Hotels, ist Misstrauen angebracht.

Mann hat "magische" Ferien – dann folgt die Handyrechnung

1/3
Gehe zur Galerie
    Ein US-Tourist erhält nach einer Reise in die Schweiz eine teure Handy-Rechnung.
    Ein US-Tourist erhält nach einer Reise in die Schweiz eine teure Handy-Rechnung.
    WFTS-TV

    Bewertung nach Aufenthalt

    Bewertung erst nach Aufenthalt: Plattformen, auf denen anonym Bewertungen abgegeben werden, sollte man möglichst vermeiden. Seriöser sind Rezensionen auf Portalen, meist Buchungsplattformen, bei denen erst nach einer Buchung und einem tatsächlichen Aufenthalt eine Bewertung abgegeben werden kann.

    "Street View": Ein Klick in "Street View", um den Ort bzw. das Hotel "in echt" zu sehen, kann Klarheit schaffen, ob die gelobten Vorzüge real existieren. Auch angegebene Entfernungen, etwa von Unterkunft bis Strand oder Zentrum, können vorab kontrolliert werden.

    "Falsche Online-Rezensionen sind zunehmend schwerer zu erkennen – Bewertungen, auf die man sich sicher verlassen kann, sind persönliche Empfehlungen von Familie, Freunden und Bekannten", so Redel.

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock

      Auf den Punkt gebracht

      • Experten warnen vor falschen Hotelbewertungen und betonen, dass man sich nicht blind auf Online-Rezensionen verlassen sollte
      • Es wird empfohlen, auf verdächtige Formulierungen, Textlängen, Hotelnamen, Veröffentlichungsdaten und die Authentizität der Bewertungen zu achten
      • Zudem sollten Plattformen vermieden werden, auf denen anonyme Bewertungen abgegeben werden können, und es ist ratsam, persönliche Empfehlungen von Familie, Freunden und Bekannten zu berücksichtigen
      wil
      Akt.
      An der Unterhaltung teilnehmen