Oberösterreich
Experten warnen: Diese Gefahr lauert nun auf der Straße
Herbstzeit ist Wildzeit – nicht nur am Teller, sondern auch auf der Straße. Der ARBÖ warnt: Lenker müssen jetzt besonders gut aufpassen.
Für Autofahrer gilt im Spätsommer: Achtung, Wildwechsel! Auf den Feldern finden jetzt Erntearbeiten statt. Aus diesem Grund werden Rehe, Hasen und Wildschweine gezwungen, an anderen Plätzen Nahrung zu suchen. Dabei kreuzen die Tiere oft die Wege der Autofahrer. Dazu kommen schlechte herbstliche Sicht- und Fahrbahnverhältnisse.
Der ARBÖ warnt nun daher vor vermehrtem Wildwechsel in Waldgebieten sowie zwischen Feldern und Fluren. Vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung sollten Fahrer mit querenden Tieren rechnen.
Der Verkehrsclub gibt einige Tipps, wie sich Unfälle vermeiden lassen:
Lenker sollten die Geschwindigkeit minimieren und vorausschauend sowie mit permanenter Bremsbereitschaft durch die Dämmerung fahren. Außerdem rät ARBÖ, einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einzuhalten.
Sieht der Autofahrer das querende Wild noch rechtzeitig, sollte er mehrmals kurz hupen. Aber: Auf keinen Fall Dauerhupen oder mit dem Fernlicht blenden, warnt der Verkehrsclub. "Dies irritiert das Wild und es kann passieren, dass es im Schock einfach mitten auf der Fahrbahn stehen bleibt", erklärt Thomas Harruk, Landesgeschäftsführer des ARBÖ Oberösterreich.
Die gefährlichsten Situationen entstehen durch unkontrollierte Ausweich- und Bremsmanöver, bei denen das Auto auf die Gegenfahrbahn gerät. Experten raten, im Zweifel eher einen abgebremsten Zusammenstoß mit dem Wild in Kauf zu nehmen, als hektisch zu reagieren.
Wenn es trotzdem zu einer Kollision kommt, muss wie bei jedem anderen Unfall reagiert werden: "Warnblinker einschalten, Warnweste anziehen, bevor das Fahrzeug verlassen wird, Warndreieck aufstellen und gegebenenfalls verletzten Personen erste Hilfe leisten", so Harruk.
Die Polizei muss sofort verständigt werden. Wer das verabsäumt, macht sich wegen Nichtmeldens eines Sachschadens strafbar. Der Betroffene bekommt auch keinen Schadenersatz durch die Versicherung oder den ARBÖ-Sicherheitspass. Dieser beinhaltet eine Wildschadenvergütung im In- und Ausland.
Auch wenn das Tier nur angefahren wurde und noch weglaufen konnte, muss die Polizei angerufen werden. "Diese kontaktiert dann den zuständigen Jagdaufseher, der sich mit seinem Hund auf die Suche nach dem Tier macht, um es gegebenenfalls von seinem Leid zu erlösen."
Auf keinen Fall sollte das angefahrene, verletzte Tier berührt werden. Es könnte nochmals zubeißen oder mit Tollwut infiziert sein. Wichtig: Getötetes oder verwundetes Wild darf nicht mitgenommen werden, auch nicht zum Tierarzt. Der Lenker würde sich somit der Wilderei strafbar machen: ein Tatbestand, der mit Geld- oder Haftstrafen geahndet wird.
Besteht außerdem eine Kaskoversicherung für das Kfz, ist es wichtig, diese vom Unfall in Kenntnis zu setzen. Die Polizei stellt die für die Versicherung notwendige Bestätigung aus.