Frost-Gefahr

Experten warnen: 23 Grad, dann kommt der Kälte-Schock

Jetzt gilt es, die letzten warmen Tage zu genießen: Denn am Sonntag trifft ein Kaltlufteinbruch auf Österreich, der Minusgrade zurückbringt.
Wetter Heute
03.04.2025, 14:28

Das Wetter im März war alles in allem sehr ruhig und etwas zu mild. Mit dem berüchtigten April (der macht, was er will) ändert sich das prompt. Aktuell herrscht im ganzen Land noch schönstes Frühlingswetter vor, regional sind sogar bis zu 23 Grad möglich. Der Freitag und Samstag lockt ebenfalls mit Traumwetter.

Am Sonntag kommt dann aber ein markanter Kaltlufteinbruch, warnen die UBIMET-Meteorologen. "Kaltlufteinbrüche im April sind zwar nicht ungewöhnlich, aufgrund der milden Vorgeschichte fällt dieser mit einem Temperatursturz von 15 Grad aber kräftig aus", sagt Nikolas Zimmermann von der Österreichischen Unwetterzentrale.

Die genaue Prognose

Der Freitag und zumindest teilweise auch der Samstag verlaufen noch häufig sonnig und frühlingshaft mild. Die Höchstwerte liegen dabei meist zwischen 15 und 20 Grad, am Samstag kündigen sich in Kärnten und der Südsteiermark örtlich sogar bis zu 23 Grad an. Im Laufe des Samstags beginnt es jedoch zunächst in Ober- und Niederösterreich und in Wien abzukühlen, in der Nacht auf Sonntag erfasst die Kaltluft dann den Großteil Österreichs.

SO kalt wird es.
UBIMET

Im Westen fällt die Abkühlung noch einigermaßen moderat aus, in Bregenz zum Beispiel gehen die Temperaturen um rund 8 Grad zurück. Von Salzburg ostwärts kündigt sich aber ein Temperatursturz von 10 bis 15 Grad an. Etwa in Graz werden am Samstag noch bis zu 22 Grad erreicht, am Sonntag sind es dann maximal nur noch 9 Grad.

Eisiger Marathon

Die eintreffende arktische Luftmasse ist zwar kalt genug für Schneefall, allerdings ist sie auch äußerst trocken. Entsprechend sind keine nennenswerten Niederschlagsmengen zu erwarten, auf den Bergen kommen nur wenige Zentimeter Schnee zusammen. Zumindest kurzzeitig sind ein paar Flocken aber auch im östlichen Flachland möglich. Beim 42. Vienna City Marathon muss man sich heuer also auf kaltes Wetter einstellen.

"Zum Start liegt die Temperatur nur knapp über dem Gefrierpunkt und auch im Verlauf des Vormittags wird es bei ein paar sonnigen Auflockerungen nur unwesentlich wärmer bei maximal 5 Grad", so Zimmermann. Dazu weht kräftiger Nordwestwind, der die gefühlte Temperatur noch einmal kälter erscheinen lässt. Für einen neuen Laufrekord ist das Wetter also nicht ideal: "Einerseits ist die Luft sehr trocken, andererseits gibt es abschnittsweise lebhaften Gegenwind", so der Meteorologe.

Frost-Gefahr

Bereits in der Nacht auf Sonntag rutschen die Temperaturen im Nordosten regional ins Minus, wie etwa vom Mühlviertel bis ins Weinviertel sowie im südlichen Wiener Becken. Noch etwas kälter wird jedoch die Nacht auf Montag, wenn es mit wenigen Ausnahmen im Großteil des Landes Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes gibt. In einigen Alpentälern sowie im Mühlviertel und im Oberen Waldviertel ist auch mäßiger Frost um -5 Grad in Sicht.

Besonders für die Marillen, die derzeit in Vollblüte stehen oder schon verblüht sind, stellen solche Temperaturen eine erhebliche Gefahr dar. "Nur in windexponierten Lagen wie etwa im östlichen Flachland wird der Nordwestwind die Pflanzen vor nennenswertem Frost schützen, da er eine noch stärkere Abkühlung verhindert", sagt Zimmermann.

Klimawandel und Spätfrostgefahr

Durch den Klimawandel haben sich in den vergangenen Jahrzehnten sowohl das mittlere Datum des Vegetationsbeginns als auch des letzten markanten Frosts vorverlegt. Diese Veränderungen verlaufen jedoch nicht mit der gleichen Geschwindigkeit ab, so hat sich der Vegetationsbeginn stärker vorverlegt, als das mittlere Datum des letzten markanten Frosts unter -2 Grad.

So haben sich Vegetationsbeginn und Spätfrost verschoben.
UBIMET

"Der Unterschied zwischen dem letzten markanten Frost und dem Vegetationsbeginn hat sich verkleinert, weshalb die Gefahr für Frostschäden in der Landwirtschaft zugenommen hat", so Zimmermann. Beispielsweise hat sich der Vegetationsbeginn in Graz seit den 70er Jahren von Ende März auf Mitte März nach vorne verschoben, der letzte nennenswerte Frost aber nur um wenige Tage und tritt üblicherweise ebenfalls Mitte März auf.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 03.04.2025, 14:46, 03.04.2025, 14:28
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