Wirtschaft

Experten rechnen jetzt mit Ansturm auf Tankstellen

Am Samstag wird eine Tankfüllung um mehrere Euro teurer. Experten raten deswegen, noch schnell vollzutanken – und geben eine Warnung aus.

Leo Stempfl
Kommende Woche könnte es lange Warteschlangen vor den Tankstellen geben.
Kommende Woche könnte es lange Warteschlangen vor den Tankstellen geben.
Thomas Frey / dpa / picturedesk.com

"Alle Autofahrerinnen und Autofahrer in Österreich sollten in der nächsten Woche ihr Auto volltanken", sagt ARBÖ-Präsident Dr. Peter Rezar. "Denn am 1. Oktober kommt die CO2-Steuer, und damit wird Treibstoff pro Liter um gut 8 Cent teurer."

Eine Tankfüllung bei einem Fahrzeug mit 50-Liter-Tank kostet dadurch ab nächsten Samstag um rund vier Euro mehr, weshalb bis kommenden Sonntag mit einem Ansturm auf die Tankstellen gerechnet werden muss. "Wollen zu viele Autofahrer gleichzeitig tanken, ist auf jeden Fall mit Warteschlangen und Staus vor den Zapfsäulen zu rechnen", sagt der ARBÖ-Präsident. "Die Mineralölkonzerne müssen unbedingt in der nächsten Woche die Tankstellen mit ausreichend Sprit versorgen, damit es zu keinen Engpässen kommt und Benzin und Diesel nicht ausgehen."

Erneute Verschiebung gefordert

"Die Umfragen in den letzten Wochen haben ergeben, dass zwei Drittel der Bevölkerung für eine neuerliche Verschiebung der CO2-Steuer sind. Die Bundesregierung ignoriert mit ihrer Entscheidung den Willen der Österreicher und verhält sich total abgehoben", ärgert sich der ARBÖ-Präsident:

Die Regierung hätte in den vergangenen Monaten genug Möglichkeiten gehabt, bei den extrem hohen Treibstoffpreisen steuernd einzugreifen und einen Preisdeckel umzusetzen, wie das in vielen europäischen Staaten passiert ist. "Doch anstatt die Preise für Treibstoffe zu senken, macht die Regierung den Sprit jetzt – zu dieser Unzeit, in der viele Menschen nicht mehr wissen, wie sie mit ihren Einkommen das Auslangen finden sollen, und Angst vor den extremen Heizkosten im Winter haben – nochmals teurer", sagt Rezar.

Produkte könnten noch teurer werden

Besonders massive Auswirkungen habe die Treibstoffteuerung auf Familien mit niedrigem Einkommen, Pensionisten und Arbeitnehmer, die mit dem Auto zum Arbeitsplatz fahren müssen, aber keine Pendlerpauschale erhalten, sagt Rezar. Und der Klimabonus, der die CO2-Bepreisung kompensieren soll, reiche bei weitem nicht aus.

Auch die Wirtschaft werde unter den höheren Treibstoffkosten stark leiden, erklärt der ARBÖ-Präsident. Wenn die Betriebe die CO2-Steuer an die Konsumenten weitergeben und dadurch Produkte noch teurer werden, werde dies am Ende erneut die Inflation befeuern "Das ist in der aktuellen Situation in Österreich eine komplett falsche Wirtschaftspolitik", erklärt der ARBÖ-Präsident abschließend.

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    Taxifahrer Josef hält die Erhöhung für fatal.
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