Wirtschaft

Experten haben schlimme Nachricht für alle Gas-Kunden

In Zeiten von Teuerungen nimmt man jede Nachricht über sinkende Preise mit Handkuss – etwa bei Gas. Doch hier dämpfen Experten jeglichen Optimismus.

Nicolas Kubrak
Die europäischen Gaspreise sinken langsam. Doch Experten trüben die durchaus positive Stimmung.
Die europäischen Gaspreise sinken langsam. Doch Experten trüben die durchaus positive Stimmung.
Getty Images/iStockphoto

Die Erleichterung war groß, als vor wenigen Wochen verkündet wurde, dass sich die europäischen Gaspreise langsam erholen. Der Höhepunkt, den man im Sommer verzeichnete, ist passé. Vergangene Woche ist eine Megawattstunde Erdgas zum ersten Mal seit Juni auf unter 100 Euro gefallen, was auf Fortschritte bei der Befüllung der Speicher und das milde Wetter zurückzuführen ist. Ende August lag der Preis noch bei 342 Euro. Für Normalverbraucher eigentlich eine gute Nachricht – doch Experten dämpfen den Optimismus.

Druck auf Haushalte wird anhalten

Doch die schleppende Weitergabe an Haushalte und Preiserhöhungen bei etwaigen Waren sowie Dienstleistungen bewirken, dass der Druck auf die Haushaltseinkommen anhalten wird. Wie eine Studie der EU-Kommission zeigt, werden die Preisänderungen bei Erdgas nur teilweise an die Verbraucher weitergegeben. So könne es sogar bis zu 12 Monate dauern, bis sie sich bei der Bevölkerung bemerkbar machen. Außerdem sind Gaspreise aktuell noch immer dreimal so hoch wie der Durchschnitt in dieser Jahreszeit.

Das sagen Wirtschafts-Experten

Dennoch sehen Wirtschafts-Experten in den fallenden Gaspreise ein kleines Licht am Ende des langen Tunnels. "Die Preise sind gesunken, und wenn das Wetter mild ist, die Verbraucher dem Aufruf folgen, den Energieverbrauch einzuschränken, und einige der schlechtesten Ergebnisse aus den Märkten herausgepreist werden, könnte Europa von einem weiteren Rückgang der Energiekosten profitieren", schildern Experten vom US-Nachrichtendienst "Bloomberg Economics". Das wiederum "könnte bedeuten, dass eine Rezession vermieden wird, die Inflation früher als erwartet zurückgeht und die Europäische Zentralbank von schmerzhaften Zinserhöhungen Abstand nehmen kann“, betont man.

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