Mangott in ZiB-2

Experte sicher: "Russland würde gegen NATO verlieren"

Wladimir Putin sorgt mit einem Interview für Aufsehen. Experte Gerhard Mangott ordnet die Aussagen des russischen Präsidenten in der ZiB-2 ein.

Newsdesk Heute
Experte sicher: "Russland würde gegen NATO verlieren"
Russland-Experte Gerhard Mangott am Freitagabend in der ZiB-2.
Screenshot ORF

Seit der Ankündigung eines Treffens mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor wenigen Tagen sorgt der ehemalige Fox-Reporter Tucker Carlson für heftige Debatten. Am Freitag schließlich veröffentlichte der US-Amerikaner sein Interview. Darin behauptet Putin - auch nicht zum ersten Mal -, dass die Ukraine den Krieg 2014 selbst begonnen habe. Und dass der Angriff Russlands im Februar 2022 ein Versuch war, dies zu beenden.

Außerdem wiederholt der russische Präsident erneut die Behauptung, der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson habe Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine torpediert.  "Wir wären bereit gewesen, zu unterzeichnen, und der Krieg wäre schon lange vorbei gewesen", so Putin, der sich weiterhin siegessicher zeigt. 

Wenig überraschend verzichtete der Trump-Anhänger auf kritische Fragen und ermöglichte dem russischen Präsidenten dadurch Kriegspropaganda zu verbreiten. Dennoch wird das Interview im Internet millionenfach angesehen.

Eingriff in US-Wahl?

Durch dieses Interview könnte Putin nun direkt in den US-Wahlkampf eingegriffen haben. "Putin hat die Reichweite genutzt, um die republikanische  Wählerschaft anzusprechen", erklärt Russland-Experte Gerhard Mangott am Freitagabend in der ZiB-2. Dabei habe der russische Präsident auch auf eine "Trump-Rhetorik" gebaut. "Putin hat direkt gesagt, dass die USA selber mit Migration und einem Haushaltsdefizit zu kämpfen habe", so der Politikwissenschaftler. Auch dieser Umstand würde bei Wählern in den USA auf Anklang stoßen. 

Sollte die USA ihr Hilfen für die Ukraine streichen, würde dies enorme Auswirkungen auf den Krieg haben. "Die Ukraine versucht gerade die Frontlinie zu verteidigen. Für dieses Vorhaben reichen die Hilfen der EU nicht aus und Russland könnte immer weiter ins Landesinnere vorrücken", warnt Mangott.

Auch innerhalb der Unterstützerstaaten soll mittlerweile keine Geschlossenheit mehr herrschen. Einige Staaten sollen mögliche finanzielle und militärische Unterstützung für die Ukraine aufgrund des stagnierenden Fortschritts kritisch betrachten. Stattdessen könnten weitere Verhandlungen mit Russland eine weitere Eskalation des Kriegs verhindern. Laut Mangott sollten hier allerdings keine westlichen Staaten als Vermittler auftreten. Der Experte schlägt hierbei Südafrika, die Türkei, Brasilien oder China als Vermittler vor. 

Das Interview in voller Länge zum Nachsehen

"Russland würde gegen NATO verlieren"

Einen militärischen Angriff auf Polen oder Lettland schätzt der Experte als unwahrscheinlich ein. Putin habe in der Ukraine viel Personal und Gerät verloren. "Russland würde gegen die NATO verlieren", ist sich der Politikwissenschaftler sicher. "Außer, es würde einen nuklearen Angriff geben."

Bei der Präsidentschaftswahl in Russland rechnet Mangott erneut mit einem klaren Sieg des amtierenden Machthabers. Die Zustimmung würde aktuell bei 80 Prozent liegen. Laut dem Experten seien diese Prognose allerdings mit Vorsicht zu genießen. "In einer repressiven Umgebung sagt keiner was er sich denkt", erklärt der Politikwissenschaftler. Entscheidend sei jedoch die Wahlbeteiligung. Diese müsse bei 65 Prozent liegen, da sonst deutlich werden würde, dass die Bevölkerung die Wahlen nicht ernst nimmt. 

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