Wirtschaft

Experte hat jetzt Schreckens-Prognose für Österreich

Die Strompreise in Österreich schießen weiter in die Höhe – doch laut Experten sind die Preis-Steigerungen noch nicht zu Ende. Im Gegenteil!

André Wilding
Strom wird in Österreich immer teurer.
Strom wird in Österreich immer teurer.
Frank Hoermann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Die Inflationsrate für Juni 2022 lag laut Statistik Austria bei 8,7 Prozent – im Mai waren es noch 7,7 Prozent! "Erneute Preisschübe bei Treibstoffen, Nahrungsmitteln, Haushaltsenergie und in der Gastronomie haben die Inflation in Österreich abermals deutlich angetrieben. Mit + 8,7 Prozent haben die Verbraucherpreise im Juni 2022 die höchste Teuerungsrate seit 47 Jahren erreicht. Eine so hohe Teuerungsrate haben wir in Österreich zuletzt im September 1975 gesehen", erklärt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Besonders spürbar war der Preisanstieg auch beim wöchentlichen Einkauf: Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, ist im Jahresvergleich um 18,8 Prozent gestiegen. Die hohe Inflation treibt die Kosten dabei in fast allen Bereichen des täglichen Lebens in die Höhe – so auch beim Strom. Für immer mehr Menschen in Österreich werden die stark steigenden Stromrechnungen dabei zur finanziellen Last. Und Experten warnen bereits jetzt vor weiteren Preissteigerungen – und zwar am Ende des Jahres!

Beim Verein für Konsumenteninformationen laufen die Telefone seit geraumer Zeit heiß. So berichten Klienten von massiven Preiserhöhungen und von Stromanbietern, die Verträge kündigen und dann viel teurere, neue Verträge anbieten, berichtet die "Zeit im Bild 2" am Sonntag. Der VKI überprüfe die Fälle und reiche auch Klage ein, sollte das Vorgehen des Stromanbieters nicht rechtens sein.

"Manche Erhöhungen fraglich"

"Manche Erhöhungen sind der Höhe nach fraglich bzw. auch von der Art, wie diese Erhöhungen erfolgen. Bei vielen Erhöhungen ist es aber so, dass der gesetzliche Rahmen eingehalten wird und es daher ärgerlich und für die Leute belastend ist, aber letztlich dagegen rechtlich nichts zu tun ist", erklärt Thomas Hirmke vom Verein für Konsumenteninformationen in einem Beitrag der ZIB2.

Die Energieversorger würden die Erhöhungen jedenfalls verteidigen und erklären, man müsse sich an den Großhandelspreisen orientieren – und dieser entsteht an der Börse. Innerhalb von nur einem Jahr ist dieser um gleich unglaubliche 250 Prozent gestiegen, berichtet die ZIB2. Und genau das würde den Strom für Konsumenten so teuer machen. Und ein Ende ist offenbar nicht in Sicht.

"Zweite Welle der Teuerungen"

Josef Baumgartner vom Wirtschaftsinstitut lässt in der "Zeit im Bild 2" mit folgender Aussage aufhorchen: "Wir erwarten eine zweite Welle der Teuerung bei Gas und Strom, die mit Jahresende beginnen dürfte und vor allem im ersten Quartal des nächsten Jahres stattfindet, wo die Verträge, die heuer im Jänner, Februar März abgeschlossen wurden, dann die nächste Anpassung erfahren."

Josef Baumgartner vom Wirtschaftsinstitut.
Josef Baumgartner vom Wirtschaftsinstitut.
Screenshot/ ORF

Die aktuelle Zinserhöhung der Europäische Zentralbank auf 0,5 Prozent werde an der aktuellen hohen Teuerungsrate jedenfalls nichts ändern, so der Experte. Denn bis Zinsschritte in dieser Höhe wirken, würde es laut ZIB2-Bericht in der Regel bis zu einem Jahr dauern.

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