Wirtschaft

Experte hat düstere Prognose für Miete und Einkauf

Die Wirtschaft soll kommendes Jahr laut Experten kaum wachsen. Was das für die Österreicher bedeutet, sagt der IHS-Chef Klaus Neusser im ORF.

Rene Findenig
IHS-Chef Klaus Neusser (rechts) zu Gast in der "ZIB2" bei Martin Thür.
IHS-Chef Klaus Neusser (rechts) zu Gast in der "ZIB2" bei Martin Thür.
Screenshort ORF

Die gute Nachricht: Die Arbeitslosenzahlen sollen in den kommenden Monaten nicht massenhaft steigen. Die schlechte Nachricht: Die Wirtschaft wird 2023 kaum bis gar nicht wachsen. Das sind die Prognosen der heimischen Wirtschaftsexperten für das kommende Jahr. Eine Stagflation wird vorausgesagt – eine stagnierende Wirtschaft bei gleichzeitig hoher Inflation. Dabei werden die Österreicher wohl empfindliche Reallohnverluste hinnehmen müssen. 

Absturz nach überraschendem Aufschwung

Im Jahr der Zinswende kommt es nun zudem zu einer erneuten Erhöhung des Leitzinses um 0,5 Prozent vonseiten der Europäischen Zentralbank EZB. Damit erhöht sich der Leitzins im Euro-Raum auf mittlerweile 2,50 Prozent. Wie erwartet bremsen die Notenbanken damit das Tempo der Erhöhungen im Kampf gegen die anhaltende Inflation. Höhere Zinsen dämpfen aber nicht nur die grassierende Inflation, sondern auch die Wirtschaft.

Was bedeutet das alles für Österreich? Heuer, 2022, habe man einen "Aufholprozess" gesehen, den wir "eigentlich nicht so dynamisch erwartet" hätten, so der Chef des Instituts für Höhere Studien (IHS), Klaus Neusser, am späten Donnerstagabend in der "ZIB2" bei ORF-Moderator Martin Thür. Nun werde es aber so sein, dass das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2022 und im ersten Quartal 2023 negativ ausfallen werde – "vielleicht sogar im zweiten Quartal 2023".

Einkauf und Mieten werden teurer

Insgesamt sei über das Gesamtjahr 2023 nur ein leicht positives Wachstum möglich, so der Experte. Und es gebe mehrere Probleme. So würden die geburtenstarken Jahrgänge in Pension gehen und der Zuzug aus Osteuropa sei nicht mehr so stark. Der Experte erwarte zudem, dass es noch EZB-Zinserhöhungen bis vier Prozent gegen die Inflation brauche und dass die aktuellen, hohen Lohnabschlüsse an die Bürger weitergegeben werden. Heißt: Einkauf und Mieten würden deutlich teurer.

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