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Exorzist zu Höllen-Hitze: "Mit Satan nichts zu tun"
40 Grad im Schatten, Gesundheitswarnungen – Rom glüht gerade. Steckt Satan hinter der Höllen-Hitze? Ein Exorzist schließt das aus.
"Rom, die höllische Stadt", titelte die britische "Times" in ihrem Bericht über die Hitzewellen, die Italien fest im Griff halten. Anlass dazu gaben wohl die infernalen Namen derselben: Zerberus, der mehrköpfige Höllenhund, und Charon, der Fährmann am Totenfluss vor dem Eingang zur Unterwelt.
Bei den Italienern nahm man das mit gemischten Gefühlen auf, obwohl in der Stadt weiter Rekordwerte um die 40 Grad erreicht werden. Doch ist das wirklich eine Höllenhitze? Wer könnte das besser beantworten, als einer, der sich mit dem Teuflischen bestens auskennt: ein Exorzist.
Das dachte sich wohl auch das große italienische Medium "La Repubblica". Dort stellt Don Gianni Sini (68) klar: "Der Teufel hat damit nichts zu tun!"
"Die Suche nach einer äußeren Ursache nimmt uns jedes Mal die Verantwortung. Wir sind die Verantwortlichen, wir haben unser 'gemeinsames Haus' durch böse Taten verändert und ruiniert", sagt der Geistliche. Er ist überzeugt: "Jetzt stellt uns die Natur die Rechnung dafür aus."
"Müssen nun die Konsequenzen tragen"
Wenn überhaupt Dämonen am Werke waren, dann, so der Exorzist weiter, hinter unseren bösen Taten, "die dazu führen, dass wir den Ort, an dem wir leben, nicht respektieren." Der Teufel versuche, Situationen zu schaffen, in denen sich Mensch gegen Mensch stellt.
Auf die Rekordhitze zurückkommend bekräftigt Don Sini: "Wir stehen vor einer menschlichen Verantwortung, weil wir das Ökosystem verändert haben und nun die Konsequenzen tragen müssen." Die parteiischen Interessen seien so schlimm, dass sie sogar die globale Gesundheit aufs Spiel setzen würden. "Aber Satan hat damit nichts zu tun."