Steiermark

Ex-Nationalspieler droht wegen Wettbetrugs nun Haft

Einem Ex-Basketballprofi droht nun Gefängnis. Der 40-Jährige habe Spielbetrug in mehreren Fällen gestanden. Sein Prozess findet am Mittwoch statt.

Christian Tomsits
Der Wettskandal überschattete Österreichs Basketball-Bundesliga
Der Wettskandal überschattete Österreichs Basketball-Bundesliga
IMAGO/Eibner

Aufgrund üppiger Wettsummen aus dem fernen Osten fiel die Mannschaft eines Basketball-Profis im südlichen Österreich internationalen Ligabeobachtern auf – der Serbe und seine Mitspieler gingen 2020 schließlich der heimischen Polizei ins Netz. Auf dem Laptop des Verdächtigen fand man ein Hilfstool zur Gewinnberechnung von Kombisportwetten, dann gestand der unsportliche Sportler im Verhör.

"Werde Teil des Systems"

Der 40-Jährige soll mit neun Mannschaftskollegen seit 2017 mehrere Matches der Panthers Fürstenfeld (Stmk.) über Jahre hinweg manipuliert haben. "Werde Teil vom Systems" – mit diesem Worten soll er via Chat Kollegen angeworben haben, denen er bis zu 2.000 Euro für ihre Mithilfe versprach.

Spielmanipulationen blieben lange unentdeckt 

Von Hintermännern aus China kassierte er laut Anklage dafür sportliche Summen in bar – der entstandene Schaden wird auf rund 45.000 Euro pro Spiel und insgesamt über 300.000 Euro geschätzt. In der Basketball-Bundesliga blieb der mutmaßliche groß-angelegte Wettbetrug lange unentdeckt: Es schien einfach niemand zu merken, dass der Ex-Nationalspieler andere zu absichtlichen Fouls und bewussten Fehlwürfen angestiftet haben soll und selbst absichtlich schlecht spielte.

Anwalt Philipp Wolm gab dem Basketballer keinen Korb, verteidigt ihn in Graz.
Anwalt Philipp Wolm gab dem Basketballer keinen Korb, verteidigt ihn in Graz.
Kanzlei Wolm/Jolly Schwarz

Als ein involvierter Spieler wegen der dauerhaft schlechten Leitungen doch vom Club gefeuert wurde, soll der Angeklagte dann noch vergeblich versucht haben die Bosse mit illegalem Geld von einem Verbleib des Kollegen zu überzeugen.

Anwalt Wolm verteidigt Ex-Profi

Top-Anwalt Philipp Wolm verteidigt den zwischenzeitlich inhaftierten Drahtzieher, der seine längst Karriere beendet hat. Am Mittwoch steigt der Prozess-Auftakt gegen den bisher Unbescholtenen wegen schweren gewerblichen Betrugs und der Bildung einer kriminellen Organisation in Graz – eine Haftstrafe droht. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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