Szene
Ex-Miss erhängt in Hotelzimmer aufgefunden
Mit einem Job-Versprechen reiste die Uruguayerin Fatimih Dávila vor zwei Wochen nach Mexiko. Die Polizei fand nun ihre Leiche in einem Hotelzimmer.
Die frühere Miss Uruguay Fatimih Dávila wurde tot in einem Hotel im Bezirk Benito Juárez in Mexiko-Stadt aufgefunden. Die 31-Jährige soll sich am Donnerstag im Badezimmer erhängt haben, wie die mexikanische Staatsanwaltschaft auf Twitter bekannt gab.
Dávila war im Jahr 2006 Miss Uruguay geworden. Seither arbeitete die Schönheit als Model und versuchte, ihre Karriere als Moderatorin zu lancieren. Am 23. April war Dávila für einen angeblichen Job als Model nach Mexiko gereist.
Sex als Gegenleistung für einen "Karrieresprung"
Obwohl auf den ersten Blick alles auf Selbstmord hindeutet, schließt die Polizei ein Verbrechen nicht aus. Fatimih Dávila soll laut dem uruguayerischen Journalisten Javier Benech Teil eines Prostitutionsrings gewesen sein, in dem mächtige Männer aus Politik und Wirtschaft sowie Fußballspieler involviert gewesen seien.
Benech beschrieb 2012 in seinem Buch "Sueños rotos" (übersetzt Zerstörte Träume), wie zwei Modelmanager, der Argentinier Leandro Santos und der Uruguayer José Acosta, Fatimih Dávila im Jahr 2011 überzeugten, sich bei Jetset-Partys in Punta del Este - das Monaco Südamerikas - mit einflussreichen Männern einzulassen, um "einen Karrieresprung" zu schaffen.
Zuhälter wieder auf freiem Fuß
In abgehörten Telefongesprächen, die der Polizei vorliegen, bittet Dávila den PR-Mann José Acosta, sie zu den exklusiven VIP-Events einzuladen. "Leandro erklärte mir, dass die Tatsache, dass ich einmal Miss war, keine Bedeutung mehr hat und dass ich mehr leisten muss, wenn ich an Aufträge kommen will", sagte das Model zu Acosta.
Kurz danach wurden Santos und Acosta im Rahmen der "Operación Blanca" von der Polizei festgenommen. Die Männer wurden wegen Zuhälterei verurteilt. Santos ist seit Dezember 2017 wieder auf freiem Fuss.
Wie die Zeitung "El Pais" schreibt, könnte Fatimih Dávila mit einem falschen Versprechen nach Mexiko gereist sein. Den angeblichen Modelauftrag hatte sie von einem Bekannten erhalten. In den letzten Jahren hatten sich die Fälle von Frauen gehäuft, die unter falschem Vorwand ins Ausland reisen und am Schluss Opfer von Menschenhändlern wurden. (kle)