Gazastreifen

Ex-Israel-Premier fordert Zweistaaten-Lösung in Nahost

Im Gespräch mit ORF-Mann Armin Wolf kündigt der israelische Ex-Premier die Zerstörung der Hamas an und zeichnet auch ein Bild für die Zukunft.

Ex-Israel-Premier fordert Zweistaaten-Lösung in Nahost
Ehud Barak war am Montagabend Gast in der ORF-"ZIB2".
Screenshot ORF

Am Montagabend war der frühere Armeechef Israels sowie Ex-Verteidigungs- und Premierminister Ehud Barak zu Gast in der ORF-"ZIB2". Im Gespräch mit Armin Wolf kündigte dieser einen langen Kampf gegen die terroristische Hamas an. Es werde nicht einfach sein und Schweiß, Tränen und Blut kosten. Aber Israel werde diesen Kampf gewinnen, zeigte sich Barak überzeugt. Wolf hakte nach, wollte wissen, ob es möglich sei, Zivilisten zu verschonen.

Barak entgegnete, dass Israel stets gewarnt und zur Evakuierung von potenziellen Zielen aufgerufen habe. Außerdem habe man immer entsprechend viel Zeit verstreichen lassen. Man müsse aber auch verstehen, mit welchem Gegner es man zu tun habe. Die Hamas etwa habe ihre Kommandozentrale unterhalb des größten Spitals des Gazastreifens eingerichtet, um so das Spital als Schutzschild zu verwenden. Denn es sei klar, dass kein einziger israelischer Kommandeur den Beschuss eines aktiven Spitals anordnen würde.

Wie geht es weiter?

Was sei das Ziel Israels? Sein Land werde über kurz und lang sowohl den Norden als auch den Süden des Gazastreifens kontrollieren, ist sich der frühere Soldat sicher. Man werde "alle töten", die an den Terror-Attacken mitgewirkt hätten. Dabei sei die Vernichtung der Hamas ein klares Ziel.

Was die Kontrolle über den Gazastreifen betrifft, werde Israel diese nicht lange haben. Israel strebe das nicht an. Barak kann sich vorstellen, dass für rund ein halbes Jahr ein internationaler Militärverband die Kontrolle über den Gazastreifen bekommen könnte. Danach sollte der "rechtmäßige Besitzer", die Palästinensische Autonomiebehörde, den Streifen übernehmen. Es brauche nämlich zwei starke Staaten. Neben Israel plädiert Barak auch für einen demilitarisierten Staat der Palästinenser und somit eine Zweistaaten-Lösung im nahen Osten.

Hamas hat zwei Geiseln freigelassen

Der militärische Arm der Hamas behauptet am Montag, zwei weitere Geiseln im Gazastreifen freigelassen zu haben. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat die Freilassung von zwei weiblichen Geiseln durch die Hamas in Gaza am Montagabend bestätigt. Die Freilassung der beiden Frauen soll von Katar und Ägypten vermittelt worden sein. Die Geiseln seien "trotz der Verbrechen der Besatzung" aus "humanitären Gründen" freigelassen worden, erklärte Hamas-Sprecher Abu Obeida im Telegram-Kanal der Al-Kassam-Brigaden.

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1.400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Mindestens 222 weitere wurden laut israelischer Armee gewaltsam in den Gazastreifen verschleppt, darunter sind auch mehrere Deutsche. Am Freitag waren überraschend eine Mutter und ihre Tochter freigelassen worden. Katar hatte die Freigabe der beiden US-Bürgerinnen vermittelt.

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