Präsident lässt aufhorchen

"Europa könnte sterben": Heftige Warnung an EU-Länder

Frankreich-Präsident Emmanuel Macron sorgte mit einer Rede am Donnerstag für Aufsehen. Er forderte in drastischen Worten eine verstärkte Verteidigung.

Newsdesk Heute
"Europa könnte sterben": Heftige Warnung an EU-Länder
Frankreichs Präsident Macron bei einem Treffen mit Karl Nehammer. Der Franzose wandte sich in einer dramatischen Rede an die EU-Staaten.
picturedesk.com

Laut Macron stehe Europa an einem Wendepunkt und müsse mehr tun, um mit rasch aufrüstenden globalen Rivalen konkurrieren zu können. Er nutzte seine Grundsatzrede an der Pariser Sorbonne-Universität für Weckruf an die EU.

Macron will europäische Militärakademie

Die größte Gefahr für die Sicherheit Europas sei der Krieg in der Ukraine: "Die Grundvoraussetzung für unsere Sicherheit ist, dass Russland diesen Angriffskrieg nicht gewinnt", sagte Macron. Er schlug die Schaffung einer europäischen Militärakademie vor. "Europa muss das, was ihm am Herzen liegt, verteidigen können – mit seinen Verbündeten, wenn sie dazu bereit sind, aber auch allein, wenn es nötig ist", sagte er.

"Europa könnte sterben"

"Es besteht die Gefahr, dass unser Europa sterben könnte", warnte der französische Staatschef. Er bekräftige seine Forderung, bei Rüstungsgütern europäische Produktionen zu bevorzugen und dafür auch gemeinsame Schulden aufzunehmen - Forderungen, die etwa von Deutschland bisher nicht umfassend geteilt werden.

Frankreich werde dabei seine Rolle spielen, sagte Macron. Die nukleare Abschreckung, über die Frankreich verfüge, sei dabei "ein unumgängliches Element der Verteidigung des europäischen Kontinents", erklärte Macron. "Dank dieser glaubwürdigen Verteidigung können wir die Sicherheitsgarantien aufbauen, die unsere Partner in ganz Europa erwarten", betonte er. Der gemeinsame Sicherheitsrahmen könne in der Zukunft auch ermöglichen, "nachbarschaftliche Beziehungen zu Russland aufzubauen".

"Kein Vasall der USA"

Macron sagte, Europa müsse in der Lage sein, einen Dialog mit Drittländern aufzunehmen und zu zeigen, dass es kein "Vasall" der USA sei. Wirtschaftlich drohe der alte Kontinent im internationalen Kontext zurückzufallen und müsse sein Wachstumsmodell überdenken.

Berater des Präsidenten bezeichnen die Rede als Beitrag Frankreichs zur strategischen Agenda der EU für die nächsten fünf Jahre. Über die Agenda soll nach den Europawahlen entschieden werden, die im Juni stattfinden.

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • In einer Rede an der Pariser Sorbonne-Universität warnte der französische Präsident Emmanuel Macron eindringlich vor den Herausforderungen, denen sich Europa gegenübersieht
    • Er betonte die Notwendigkeit einer verstärkten Verteidigung und schlug die Schaffung einer europäischen Militärakademie vor, um die Sicherheit des Kontinents zu gewährleisten
    • Macron warnte davor, dass "Europa sterben könnte" und forderte eine stärkere Unabhängigkeit von den USA
    • Er betonte auch die Bedeutung einer glaubwürdigen Verteidigung und die Notwendigkeit, das Wachstumsmodell Europas zu überdenken
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen