Zehntausende Euro

EU-Wahl-Werbung – ÖVP zahlte viel für geringsten Erfolg

Eine neue Statistik zeigt, wer im EU-Wahlkampf das Soziale-Medien-Ranking anführte. Dafür flossen bei manchen Kandidaten aber auch beachtliche Summen.

Lukas Leitner
EU-Wahl-Werbung – ÖVP zahlte viel für geringsten Erfolg
Die Social-Media-Accounts der EU-Spitzenkandidaten wurden genau untersucht.
APA-Picturedesk; Collage

Die EU-Wahl findet in Österreich zwar erst am Sonntag, dem 9. Juni statt. Den Werbe-Sieger kann man aber jetzt schon nennen: Harald Vilimsky (FPÖ). Er nicht nur bei so ziemlich allen Umfragen mit seiner Partei an erster Stelle, sondern auch in den Sozialen Medien. Das zeigte eine neue Studie von "Buzzvalue", einem Institute für Markt- und Meinungsforschung im Cyberdschungel. Dafür wurden die Accounts der Spitzenkandidaten zwischen dem 1. März und dem 4. Juni genauestens unter die Lupe genommen.

Vilimsky hat die meisten Follower

In den sozialen Netzwerken erreichte der Freiheitliche nämlich ganze 830.122 Interaktionen und glänzt mit über 300.000 Follower über alle Accounts hinweg. Lena Schilling (Grüne), die praktisch mit Instagram & Co. groß geworden ist, schafft mit zusammengenommen etwas mehr als 40.000 Follower und rund 123.000 Interaktionen. Damit schaffte sie es aber nur auf den dritten Platz, landete selbst hinter Helmut Brandstätter (NEOS).

"Die FPÖ, mit Spitzenkandidat Vilimsky, dominiert wie auch schon in vergangenen Wahlkämpfen auch zur EU-Wahl das Geschehen in den sozialen Medien. In den vergangenen Wochen erzielt Vilimsky auf seinen Seiten die mit Abstand höchsten Interaktionen und Reichweiten", erläutert Markus Zimmer, Geschäftsführer von "BuzzValue".

Andere Kandidaten hinten nach

Über Schilling befindet sich der NEOS-Spitzenkandidat Helmut Brandstätter. Im Internet-Wahlkampf erreichte er rund 156.000 Klicks bei rund 120.000 Follower. Das Schlusslicht bildet Reinhold Lopatka (ÖVP) mit mehr als 67.000 Interaktionen. Ein Bruchteil von den höchsten dreien. Vilimsky hatte sogar über 12 Mal so viele Interaktionen.

Den vierten Platz belegte dann noch Andreas Schieder (SPÖ). Ihm folgen im Netz fast 70.000 Menschen, also mehr als Lena Schilling, seine Interaktionen halten sich jedoch in Grenzen (84.403).

So viel Geld gaben die Spitzenkandidaten aus

Doch wie gelang es Vilimsky so weit über den anderen Spitzenkandidaten zu liegen? Diese Frage lässt sich schnell und einfach bei einem Blick auf das Budget, bzw. die Ausgaben der Spitzenkandidaten für Werbung, beantworten. Immerhin geht auch hier der erste Platz an Vilimsky und das mit einem deutlichen Abstand.

In dem untersuchtem Zeitraum der Studie gab der Freiheitliche ganze 62.265 Euro für Werbung auf den Kanälen aus. Geld ist dabei aber nicht immer das richtige Mittel zum Erfolg, denn auf dem zweiten Platz mit fast 40.000 Euro befindet sich Reinhold Lopatka.

"Am Beispiel von Reinhold Lopatka sieht man jedoch, dass nicht jeder ausgegebener Euro auch automatisch erhöhte Interaktion bringt. Die zielgruppengerechte Aufbereitung der Inhalte ist auch in den sozialen Medien entscheidend", betonte der Social-Media-Experte.

Umgerechnet sieht man bei Lopatka damit folgendes: Eine gewonnene Interaktion kostete bei dem ÖVP-Spitzenkandidat 0,59 Euro, ein Follower gleich 1.95 Euro. Die Ausgaben bei den übrigen drei Kandidaten hielten sich in Grenzen. Schieder gab etwas über 5.000 Euro aus, Schilling 4.511 Euro und Brandstätter gelang es mit nur 3.171 Euro die zweitmeisten Interaktionen zu sammeln.

Facebook war die beliebteste Plattform

Unterschiede gibt es auch bei der Nutzung der jeweiligen Plattformen. Die wichtigste für den Wahlkampf war das Social-Media-Urgestein Facebook. Insgesamt wurden von den Spitzenkandidaten auf Facebook seit Anfang März knapp 685.000 Interaktionen generiert.

"Besonders hat uns in unserer Analyse überrascht, dass die heimischen Spitzenkandidat:innen im EU-Wahlkampf nur wenig auf die Trendplattform TikTok gesetzt haben. TikTok wäre der ideale Kanal gewesen, um Jungwähler zu erreichen und von der EU zu begeistern. Aus unserer Sicht wurde das diesbezügliche Potenzial von den Parteien viel zu wenig genutzt", analysiert Zimmer.

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