45 Mio. Nutzer pro Monat in EU
EU-Kommission nimmt Billighändler Shein unter die Lupe
Der chinesische Onlinehändler Shein sorgt immer wieder für Ärger. Nun muss sich der Billiganbieter härteren Vorgaben im EU-Raum stellen.
Der chinesische Onlinehändler Shein ist bekannt für seine Spottpreise und offenbar erfolgreich mit seinem Konzept. Eigener Angabe nach habe man mehr als 45 Millionen Nutzerinnen und Nutzer aus EU-Staaten.
Dieser Zulauf bringt aber auch die EU-Kommission auf den Plan. Die Behörde in Brüssel verkündete am Freitag, Shein im Rahmen des Gesetzes für digitale Märkte offiziell als sehr große Onlineplattform einzustufen.
Verschärfte Regeln
Der chinesische Anbieter ist nun verpflichtet, bis August umfangreiche Vorkehrungen zum Schutz beispielsweise vor Produktfälschungen und Verletzungen der Rechte zum Schutz geistigen Eigentums zu ergreifen. Das ist aber noch nicht alles.
Das Unternehmen muss nun jedes Jahr Risikobewertungsberichte vorlegen, die vor allem mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher unter die Lupe nehmen. Der Fokus liegt auf dem körperlichen und geistigen Wohlergehen von Minderjährigen.
Schädlich & ausbeuterisch?
Die verschärften Regeln dürften Shein auf die Probe stellen. Der Modehändler musste sich in den letzten Jahren schwerwiegenden Vorwürfen stellen. Demnach zahlen den Preis für die Spottpreise vor allem die Arbeitenden in den Produktionsstätten in China. Sie sollen 12 Stunden am Tag arbeiten und dafür Hungerlöhne kassieren. Weiters häufen sich auch Berichte über schädliche Kleidung, die giftige Chemikalien enthalten soll.
Shein reiht sich somit in die wachsende Liste der Onlinedienste, die sich unter dem Digital Services Act (DSA) verantworten müssen. Betroffen sind 23 große Onlineanbieter unter anderem Amazon, Zalando und Dienste wie Google Maps oder Social-Media-Plattformen wie Facebook, TikTok und X. Im Dezember kamen Pornhub, Stripchat und XVideos hinzu.